0 hrwürmer Daß Ohrwürmer so heißen, weil man früher glaubte, sie liebten es, in des Menschen Ohr zu kriechen (oder, nach Ansicht der Franzosen, die sie perceoreille = Ohrkneifer nennen, hineinzukneifen), erfuhr inzwischen eine unanfechtbare wissenschaftliche Untermauerung: Ärzte schrieben mir, daß bei ihnen in jenen Zeiten, da der Mensch sich noch von Zeit zu Zeit dem Vergnügen hingab, in Garten oder Flur im Grase einzuschlummern, nicht selten Patienten auftauchten, denen bei solchen Gelegenheiten solche Tiere ins genannte Organ gekrochen seien. Den nicht zu den Würmern gehörenden Kriechern sicherlich deshalb in den Sinn gekommen seiend, weil das Ohr ihnen eine dunkle, schattige Höhle und Schutz vor unangenehmer Sonneneinstrahlung bot. - (hwh2)

Ohrwürmer (2)  Der Doktor findet nichts, weil der Ohrwurm den Spalt im Trommelfell von innen mit Spucke verklebt. Dann stecken sie dir eine Lampe ins Ohr. In die Nase auch. Du musst die Luft anhalten und die Lippen zusammenkneifen. Dann kommt ein Schlauch ins linke Nasenohr und einer ins rechte. Du musst ganz ruhig dasitzen. Manchmal eine Stunde, manchmal länger. Eine Maschine, ähnlich einem Ventilator, bläst Luft durch den Schlauch nach oben in den Kopf. Dann fängt der Ohrwurm an zu schweben. Er fliegt immer hin und her und schlägt von innen gegen deinen Kopf. Das tut höllisch weh. Aber wenn du Glück hast, zerplatzt er. Dann läuft dir eine Flüssigkeit aus der Nase. Die heißt Wurmsaft. Es ist aber kein schlimmer Tod für den Ohrwurm, weil er vorher verrückt wird. Weil ihn die Luft, die durch den Schlauch in deinen Kopf geblasen wird, schweben lässt, denkt er, er sei ein Vogel. Während er sich noch darüber freut, zerplatzt er oder bekommt einen Herzinfarkt.  - (raf)

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