hrenschmerzen  Jakob: »Nie heckt man ja so viele Kinder wie in Zeiten, wo's einem schlecht geht.«

Der Herr: »Kein Menschenschlag ist so mit Kindern gesegnet wie die Bettler.«

Jakob: »Ein Kind mehr bedeutet für sie nichts; die Nächstenliebe und christliche Barmherzigkeit nährt sie ja. Und dann ist's auch das einzige Vergnügen, das nichts kostet. Man tröstet sich in der Nacht, ohne daß es etwas kostet, über das Mißgeschick des Tages . . . Indes wären die Überlegungen dieses Mannes darum nicht minder richtig. Während ich mir das selber sagte, verspürte ich einen wilden Schmerz im Knie und schrie laut auf: ,Au weh, mein Knie!' Da stöhnte der Mann: ,Ach, liebe Frau!* Und die Frau ächzte: ,Ach, liebster Mann! Aber . . . aber . . . der Mann da drüben?' ,Und? Was ist mit diesem Mann?' ,Vielleicht hat er uns gehört.' ,So hat er uns eben gehört.' ,Morgen früh wage ich ihn kaum anzuschauen.' ,Ei, warum denn nicht? Bist du vielleicht nicht meine Frau? Bin ich nicht dein Mann? Und hat ein Mann seine Frau und eine Frau ihren Mann für nichts und wieder nichts ?' ,Aha!'

,Nun, was ist?' ,Mein Ohr! . . .' ,Was ist mit deinem Ohr?' ,Es juckt schlimmer denn je.' ,Schlaf jetzt, das geht vorüber.' ,Ich kann nicht. Ach, das Ohr! O weh, mein Ohr!' ,Das Ohr! Das Ohr! Das ist leicht gesagt. . .'

Ich will Euch nicht sagen, was weiter zwischen ihnen vorging; aber als die Frau mehrmals wiederholt hatte: ,Das Ohr! Das Ohr!' stammelte sie schließlich leise und stoßweise und in abgerissenen Silben: ,Das ... O ... ohr, das O . . . ohr, me ... in O ... ohr!' Nach diesem stoßweisen ,O . . . ohr!' ließ mich irgend etwas, zusammen mit der Stille, die darauf folgte, vermuten, ihr Ohrenweh habe sich auf die eine oder andere Art gelegt; doch was tut's? Es machte mir Spaß. Und ihr erst!«   - (jak)