Ogerchen  Ogerkind, die Tochter der Ogerfrau und des Menschenmannes,  fand lange keinen Mann unter den Menschen, weil sich alle vor der Schwiegermutter fürchteten. Schließlich starb einem der Untergebenen ihres Bruders seine erste Frau. Der ließ sich dann bereit finden, Ogerkind zu heiraten. Sie konnte die stärksten Bogen spannen; hundert Schritt weit traf sie noch den kleinsten Vogel. Nie fiel ihr Pfeil zur Erde, ohne etwas getroffen zu haben. Wenn ihr Mann in die Schlacht zog, ging sie immer mit, und daß er es schließlich zum General brachte, war zum größten Teile ihr Verdienst.

Leopard war mit dreißig Jahren schon Feldmarschall. Seine Mutter begleitete ihn auf seinen Kriegszügen. Nahte sich ein gefährlicher Feind, so zog sie die Rüstung an und nahm das Messer zur Hand, um ihm statt ihres Sohnes entgegenzutreten. Unter den Feinden, die sie trafen, war keiner, der nicht entsetzt die Flucht ergriffen hätte. Wegen ihres Mutes erhielt sie vom Kaiser den Titel ›Überweib‹.

In den Geschichtenbüchern heißt es immer, die Oger seien selten. Doch wenn man slchs genau überlegt, so sind sie gar nicht ungewöhnlich. Ein jeder Ehemann hat schließlich in seinem Hause solch ein Ogerchen.  - (chm)

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