ekonomie, erotische Bei Männern, die sie nicht kannten, machte sie den Eindruck der vor-kurzem geschiedenen Frau. Sobald sich aber herausstellte, daß dem nicht so war: Vielmehr dadurch, daß sie von Affäre-zu-Affäre
immer allein lebte, erfuhr die erotische Aura dieser Frau sogar noch
eine lockende Verstärkung. Ohne zur Wucherin zu werden, lebte sie von
den Zinsen fremder Er-Innerung; Zinsen, die Mann wiederum einträglich
bei ihr investieren konnte & die die Frau—ihrerseits mit
natürlich—gespielter Begierde u Sanftheit zurückbezahlte.- Doch, sollte
sich zeigen, dieses einer Mittelschicht nunmehr vergangener Zeiten
angehörende Modell des erotischen Kleinsparertums & der Investition
in emotionale Fonds (dem Instrument zur Unterwerfung unter die
Sexual-Reproduktionsweise, das den 1zelnen an genau—dieses System
bindet), war durch den Verlauf der sexuellen Globalisierung als
sowohl erfolg- als auch folgenreiche Überwindung des erotischen
Stoffwechsels, die Bulimie dieses Systems — praktisch außer-Kurs
geraten. Einträglichere, allerdings zumeist kurzlebige,
Investmentfomieii & -markte hatten ihrerseits längst sich etabliert
& die »klassische emotionale Sparergilde« in den Ruin
abgedrängt. - (jir)
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