edstätte
Hat eine Stadt noch diese große Unbekannte?
Das Ungeplante dieses Barbarenparks, das Un- (oder Höchst-)Geometrische für
komplizierte Kinder- und Hundespiele? Was man dort alles finden und erleben
kann, lohnt Schulschwänzprügel, Schlangenbiß und Fußzerscherbung. Werft einander
nur in die mannshohen Brennesseln, die unkontrollierten, vielleicht zimmertiefen
Ameisenhaufen, die Tausendfüßlerkasernen, dornt, wespt und distelt einander
im Heulen eurer Schutzengel zu. Saugt, wenn ihr Mädchen und Bub seid, einander
erste Wunden, zerreißt einander erstmals Hemd und Röckchen, klebt die Wut eurer
Eltern auf eure neuerliebte Haut wie schmerzendes Senfölpflaster. Schleppt,
wenn ihr Tagdiebe seid, zerschlitzte Matratzen oder geschundene Autositze in
die Laube aus verlaustem verfitztem Gebüsch und schlaft dort den Hungerschlaf,
ungeschoren von Polizisten; wenn Nachtschlangen kommen, pfeift sie mit Lungenfaul
weg. Stehlt verstreute Hühner, am besten jener absurden
Rasse, die alle Hühnerfarben scheckig auf sich trägt. Raschelt, wenn ihr Selbstmörder
seid und der Werkbahnzug eure Guillotine ist, recht
leise im Busch, aus dem ihr unvermittelt auf das blanke Gleis hinstürzt; so
werden die zwei schweren Linksräder der Lok und dann noch 16 andere Rädchen,
beschwert mit Kies, Zement oder Hartholz, euch gnadenlos teilen.
- (
oko
)
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