Bei Kapitalverbrechen und in allen Fällen, wo es besonders darauf ankommt,
den zu Observierenden nicht aus den Augen zu verlieren, ist die sogenannte "Reihenobservation"
erforderlich. Hierzu sind mehrere geübte Beamte notwendig, die sich in Abständen
von 20 bis 50 Meter an den eigentlichen Verfolger "hängen". Bei der
Verfolgung zu Fuß hat sich die sogenannte Dreier-Gruppe bewährt. Die Beamten
folgen dem Observierten in der Weise, daß nur der erste, der Kontaktmann, ihn
sieht und jeder folgende zeitweilig nur seinen Vordermann. Es muß damit gerechnet
werden, daß eine zweite Person dem Observierten folgt und festzustellen versucht,
ob dieser observiert wird. Sobald der Kontaktmann befürchten muß aufzufallen,
überholt er den Observierten. Der zweite Beamte rückt auf und löst den ersten,
indem dieser für kurze Zeit ein Haus betritt, in seiner Rolle als Kontaktmann
ab. Der bisherige Kontaktmann übernimmt dann automatisch die Aufgaben des dritten
Beamten der Beobachtungsgruppe. Erscheint ein Überholen nicht zweckmäßig, so
gibt der Kontaktmann dem zweiten Beamten ein vereinbartes unauffälliges Zeichen,
er steckt z. B. die linke Hand in die Hosentasche, läßt sich von ihm überholen
und bleibt selbst zurück. Ähnlich vollzieht sich jeder weitere Wechsel. Verweilt
der Observierte längere Zeit an einem Ort, und würde ein ebenso langes Verbleiben
des Kontaktmannes verdächtig erscheinen, weil die Örtlichkeit keinen natürlichen
Anlaß zum Warten bietet, so muß der Wechsel wiederum nach vorher vereinbarten
Zeichen erfolgen. Sucht der Observierte ein Haus auf, so übernimmt der zweite
Beamte zusätzlich die direkte Observation, die anderen besetzen die jeweiligen
Ausgänge und geben sich Zeichen, sobald der Verfolgte wieder auftaucht. -
(
net
)
Ich breitete die Decke aus, und wir ließen uns nieder.
Das Mädchen lehnte sich an mich und jammerte über den feuchten Boden, einen Krampf im Bein, die Kälte, die sie trotz des Pelzmantels verspüre, und sie wolle eine Zigarette haben.
Ich gab ihr noch einen Schluck aus der Flasche. Das verschaffte mir zehn Minuten Ruhe.
Dann sagte sie: »Ich erkälte mich nur. Bis hier einer herkommt, wenn überhaupt, nies und hust ich so laut, daß man's bis in die Stadt hört.«
»Höchstens einmal«, klärte ich sie auf. »Dann dreh ich Ihnen die Luft ab.«
»Da krabbelt 'ne Maus oder so was unter der Decke.«
»Wahrscheinlich bloß 'ne Schlange.«
»Sind Sie verheiratet?«
»Fangen Sie nicht damit an.«
»Also sind Sie's?«
»Nein.«
»Da kann Ihre Frau aber froh sein.« - Dashiell
Hammett, Rote Ernte. Zürich 1976 (detebe 69/II, zuerst 1928)
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