Vielleicht sollten wir uns  Gedanken darüber machen, wozu die Nixen solche Verwandlungen überhaupt brauchen. Wir haben ausführlich davon gesprochen, daß die Nixen verführerische Posen einnehmen und hoffen, damit Menschen anzulocken.

Offenbar sind wir für sie interessant. Das soll aber keineswegs anthropozentrischen Hochmut in uns wecken. Aphanipterologen interessieren sich für Flöhe, Koprologen für Ausscheidungen.

Wir maßen uns nicht an, zu behaupten. das Interesse einiger Nixenarten für uns sei völlig anderer Art. Die Nixen wünschen nichts weiter, als ihre Kenntnisse über diesen gefährlichen und merkwürdigen. das Geschick des gesamten Planeten beeinflussenden Vertreter des Tierreichs zu erweitern, zu dem wir gehören.

Maxim Gorki hat gesagt: ein Mensch. das klinge stolz, während Honoré Mirabeau meinte, es klinge eher komisch. Wahrscheinlich hatten beide recht.

 Es ist anzunehmen, daß der Zweck der Nixenumwandlungen in vielen Fällen mit den verführerischen Posen gleichzustellen ist. Dabei stehen wir mit unserem Geschmack und unseren Vorlieben vor den Nixen beileibe nicht immer im allergünstigsten Lichte da.

Wie angenehm, wenn eine bezaubernde Nixe unser geistiges Niveau hochschätzt und uns mit ihren Arien zur Begleitung des plätschernden Wassers unterhält, sie dagegen wurden so oft von uns genasführt, daß heute beileibe nicht alle Nixenarten eine gute Meinung von uns haben.

Sie sehen ein, daß poetisch herabwallendes Haar,  Gesang oder geometrisch-ästhetisch strotzende Brüste nicht ständig erregen können, und suchen sich andere Formen der Verführung.

Offenbar ist es für sie kein Geheimnis. daß Gold und Silber den merkantilen Geist in uns wecken, Aale und Hasen gastronomische Neigungen. sogar ein frisch abgezogenes Fell kann man bearbeiten und etwas Nützliches daraus herstellen. Aber ein Kalb mit Menschenkopf? Ein ausgenommener Hund? Eine Kalksteinplatte mit Mist? Wir sollten nicht bezweifeln, daß sie alle als eigenartiger Ausdruck von Skeptizismus und Enttäuschung der Nixen dienen.

Sapienti sat! - (nix)