Der Nimmermuß spuckt aus, Befehle schwirren in der Luft herum und obwohl man sie meidet wie die Pest, irgend etwas davon bleibt doch in einem stecken. Er hat ein eigenes Taschentuch dafür und bevor es vollgespuckt ist, verbrennt er‘s.
Der Nimmermuß geht an keinen Schalter. Diese Gittergesichter bereiten ihm Übelkeit, man kennt sie nicht auseinander. Da geht er lieber gleich zu Automaten, holt sich von ihnen, was er braucht, und erspart sich den Ekel. Auch wird er von ihnen nicht angeschnauzt und muß nicht betteln und beteuern. Da wirft er die Münze ein, wann‘s ihm paßt, preßt den Knopf, bekommt, was er will, und was er nicht will, übersieht er.
Der Nimmermuß verabscheut Knöpfe an sich, alles macht er sich locker zurecht und trägt keine Hosen. Krawatten sind Teufelszeug für ihn, gut genug zum Erwürgen. »Ich häng mich nicht auf«, sagt er, wenn er einen Gürtel sieht und wundert sich über die Ahnungslosigkeit seines Trägers.
Der Nimmermuß bewegt sich in Rösselsprüngen und hat keine Adresse. Er vergißt,
wo er ist, um es nicht sagen zu können. Wird er angehalten und nach einer Straße
gefragt, so sagt er: »Ich bin fremd hier.« Die Kunst ist, daß er nicht nur hier,
die Kunst ist, daß er überall fremd ist. Es ist vorgekommen, daß er ein Haus
verließ und nicht wußte, daß er die Nacht darin geschlafen hatte. Ein Rösselsprung
genügt und er ist abseits, alles heißt anders und sieht anders aus, statt sich
zu verstecken, entspringt er. - (can
)
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