Nicken  Weil er erfahren hatte, daß ein Drachenauge wirklich ein Schatz ist, dachte er: ›Ich muß mir auch das andere Drachenauge verschaffen!‹ Also stieg er in eine Sänfte und ließ sich auf den Berg tragen. Dort sagte er zu dem Drachen: »Drache! Ich habe dich aufgezogen, gib mir auch dein rechtes Auge!«

Der Drache nickte mit dem Kopf, und schon wollte Tsuee Heedsii das Auge ausstechen, da riß der Drache sein Maul auf, und happs, hatte er ihn verschlungen.  - Chinesische Märchen. Hg. und Übs. Rainer Schwarz. Frankfurt am Main 1981

Nicken (2)  Ich möchte Ihnen erzählen, in welch merkwürdiger Art diese Tsantsa ausgestellt war. Aus einem Alabastersockel strebte ein gläserner Stengel empor, der im Halse des kleinen Menschenkopfes endete. Dieser Kopf war nicht größer als eine Orange. Die Halspartie war mit einem Kranz von Kolibrifedern drapiert, der das barbarische Aussehen der Trophäe durchaus nicht milderte, sondern im Gegenteil noch unterstrich. Die langen Haare fielen bis auf den Alabastersockel, strichen beim geringsten Luftzug gleichsam liebkosend darüberhin und machten so die Statuette auf schauerliche Weise lebendig. Übrigens stützte sich der gläserne Stengel im Innern des behaarten Leders offenbar ohne Befestigung an das Schädeldach, so daß der Kopf bei jedem Windhauch wackelte. Ich kann Ihnen versichern, daß dieses scheinbare Kopfnicken eines toten Schädels etwas grausig Packendes hatte. Alice Hoyet starrte wie unter einem Zauber auf den sich schaukelnden Gegenstand und schüttelte unbewußt den Kopf wie die Tsantsa. Sie schien der Mumie eine Reihe von Fragen zu stellen, und die Antworten schienen sie zu befriedigen.

›Das hier‹, sagte Alice plötzlich, >das ist seit langem der erste Gegenstand, den ich wirklich haben möchte... oder beinahe.‹  - Maurice Sandoz, Die Tsantsa. In: M. S., Am Rande. Zürich 1967

 

Kopf Geste Zustimmung

 

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