Nebenjob  Machno stellte eine kleine Partisanenarmee aus Anarchisten und einheimischen Bauern zusammen und organisierte Überfälle auf isolierte Einheiten der Hetmanarmee. Stets ließ er die gefangenen Mannschaften frei; stellte ihnen aber auch anheim, sich ihm anzuschließen. Die in seine Hände geratenen Offiziere wurden allerdings ohne Pardon erschossen. In den erbeuteten Uniformen tauchte Machno mit seinen Partisanen bei Großbauern auf, die mit den Besatzern sympathisierten. Sie ließen sich bewirten und gaben sich schließlich zu erkennen. Im Namen der unterdrückten Bauern übten sie dann ihre Rache. Nach jeder Vergeltungsaktion verschwanden Machno und seine Begleiter ebenso plötzlich, wie sie gekommen waren. Sie versteckten ihre Waffen, gingen zurück auf ihre Felder und verrichteten ihr Tagwerk.   - Ralf Höller, Der Kampf bin ich. Rebellen und Revolutionäre aus sechs Jahrhunderten. Berlin 2001

Nebenjob (2)  Cundo Reys Masche war, daß er sich einen funkelnagelneuen Wagen vom Parkplatz eines Händlers holte, geklaute Nummernschilder draufschraubte, damit nach South Miami oder Homestead fuhr und dort in einer Nachtgarage die Wagenteile verkaufte. Das brachte ihm ein- oder zweimal im Monat ein Minimum von zweitausendfünfhundert per Wagen ein. Außerdem tanzte er zwei Abende in der Woche Go-Go. Dabei konnte er schwitzen, Mann, sich austoben und amüsieren und auch noch ein paar Hunderter extra einstecken.

Nobles konnte es zuerst kaum glauben. Was? Go-Go tanzen?

Jawohl, Cundo Rey war ein echter Profi. Er trug einen kleinen Leopardenslip, ließ die Ladies, die vor ihm auf den Barhockern saßen, Geld hineinstopfen und auch mal ein bißchen fühlen und wenn sich eine vergriff, fuhr er blitzschnell herum und drohte mit dem Finger. Böses Mädchen! Klar tanzte er Go-Go, schubste, schlingerte und steppte zum Beat der Salsa Riffs, manchmal auch Stahltrommeln, das war Klasse, arbeitete in Arbeiterclubs an Damenabenden, von West Palm bis nach South Beach hinunter, wo er auch mal in Cheeky's, einer Homo Bar, auftrat; aber für diese Szene brauchte man starke Nerven, da mußte man sich die Nase erst mit Koks vollstopfen, denn die Bar, das war eine Monstershow, das Letzte.  - Elmore Leonard, La Brava. München 1991

 

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