ebenerde
Ich schlug häufig in der Destillation über den Helm das Phlegma der Erdkugel
nieder, die Polarwüsten, die Eismeere, die russischen Wälder, die Eisberge und
Hundsgrotten, und extrahierte mir dann eine schöne Nebenerde, ein Nebenplanetchen,
aus dem Überrest: man kann eine sehr hübsche, aber kleine zusammengeschmolzene
Erde zusammenbringen, wenn man die Reize der alten exzerpiert und ordnet. Man
nehme zu den Höhlen seiner Miniatur- und Dito-Erde die von Antiparos und von
Baumann - zu den Ebenen die Rheingegenden - zu den Bergen den Hybla und Tabor
und Montblanc - zu den Inseln die Freundschaftsinseln, die seligen und die Pappelinsel
— zu den Forsten Wentworths Park, Daphnens Hain und einige Eckstämme aus dem
paphischen - zu einem guten Tal das Seifersdorfer und das Kampaner: so besitzt
man neben dieser wüsten schmutzigen Welt die schönste Bei- und Nachwelt, ein
Dessertservice von Belang, einen Vorhimmel zwischen Vorhöllen. — Jean
Paul, Das Kampaner Tal oder über die Unsterblichkeit der Seele (1797)
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