ebel,
roter
In jenen Tagen wurde von den Schlagzeilen immer wieder das Ende
der Welt angekündigt, und irgendwo auf Long Island baute jemand eine Arche.
Ich glaubte das alles, zumindest halb, und wartete nur auf Bestätigung durch
den Eintritt des Ereignisses.
Es war gegen Abend. Ich war irgendwo im Haus, vielleicht machte ich mich
gerade bettfertig. Bei Sonnenuntergang kam dichter Nebel auf, und plötzlich
vernahm ich das wilde Heulen einer neuen Sirene,
die man bei der Feuerwehr ausprobierte, aber sie kreischte allzu grell, und
man hat sie dann später wieder abgeschafft. Aber als ich an diesem Abend den
scheußlichen Lärm hörte, stürzte ich ans Fenster, und da sah ich ihn, den roten
Nebel. Schon wurde die Welt von blutroten Flammen verzehrt. Auch ich kreischte
und rannte in heller Aufregung durchs Haus, um ein letztesmal meine Eltern zu
sehen, bevor ich mich auf mein Bett legte und meiner Vernichtung harrte. Mutter
kam zu mir, noch entsetzter als ich, denn sie dachte, ich hätte den Verstand
verloren. Mit ihrer Selbstsichcrheit und ihren freundlichen Beteuerungen gelang
es ihr allmählich, mich zum Zuhören zu bewegen.
In der Außenwelt tat sich nichts mehr. Die Sirenen verstummten,
und das Feuer im nächsten Block wurde unter Kontrolle gebracht. Beruhigt und
sehr beschämt über mich selbst, stand ich auf.
-
(wcwa)
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