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hebel
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Neapel (2) In Neapel müht und schindet
sich nicht nur das Volk des Basso-Porto, daß ihm die Luft wegbleibt, in
dem Labyrinth der düsteren Gäßchen der Altstadt, in dieser Küche des heidnischen
Dämons, wo die Solfatara del Vomero, die mein Vater in moderne Baugründe
parzelliert hat, aufwallt, flackert und grollt und zwischen zwei Ausbrüchen
des Vesuvs Qualmwolken auspafft, die Lava aus den Kellern spritzt, wo sie
seit dem Altertum gärt, und die Schwefelblume sich schmutzig auf die Orangenblüten
und die Trauben und Reben in den Gärtchen legt, sondern sogar draußen auf
dem Meer, in dieser schweren indigoblauen Kufe, mühen und plagen sich die
großen Dampfer, die dem Hafen zusteuern, und sie schnauben und ziehen her
und hin, um nicht unterzugehen, nicht nach hinten abzusacken und zu versinken,
schräg hinabzurutschen in die unterseeische Schmiede, wo der magnetisierte
Neptun träumt und phantasiert, dessen Geist von den Feuern vernichtet und
dessen Hirn dem Heißhunger der abyssischen Fische, jener vormythologischen
Ungeheuer, zum Fraße preisgegeben ist. -
(cend)
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