avajo-Werwolf Gehört hatte Luis Horseman nichts. Dennoch stand der Mann keine zehn Meter von ihm entfernt und beobachtete ihn stumm. Es war ein großer, kräftiger Mann mit einem Wolfsfell über den Schultern. Die Vorderpfoten hingen schlaff über das schwarze Hemd herab, den Schädel der Bestie hatte er sich hoch auf die Stirn geschoben, so daß die Schnauze himmelwärts wies.
Der Wolf starrte Horseman an. Dann lächelte er.
«Ich werde nichts sagen», versicherte Horseman. Er sagte es laut, beinahe
schreiend. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und stürzte davon, rannte Hals
über Kopf den Arroyo entlang, der sich von der Präriehundkolonie in den Canon
hinunterzog. Und hörte hinter sich den Navajo-Wolf lachen.
- Tony Hillerman, Wolf ohne Fährte.Reinbek bei Hamburg 1995
Navajo-Werwolf (2) « Dieser Herr dort ist Collegeprofessor », erklärte Leaphorn und deutete auf McKee. « Er sucht nach Informationen über Antís.»
Der Navajo schüttelte McKee die Hand. Seine Miene war belustigt.
«Es heißt, daß sich drüben, bei den Lukachukais, ein Wolf herumtreibt», sagte McKee. «Aber vielleicht ist es auch nur ein Gerücht.»
«Ich habe davon gehört.» Der Große Navajo musterte McKee lächelnd. «Altweibergeschwätz. Ein Mann da draußen hat angeblich von der Gaumenzahnfrau und einem dreibeinigen Hund geträumt, der in seinen Hogan kam. Dann ist er aufgewacht und hat den Hund in seiner Laube gesehen. Und als er schrie, verwandelte sich der Hund in einen Mann und bewarf ihn mit Leichenpulver.»
Der Große Navajo lachte und schlug McKee auf die Schulter. «Pferdemist!»
sagte er. - Tony Hillerman, Wolf ohne Fährte. Reinbek bei Hamburg 1995
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