asenzyklus  Der so genannte "nasale Zyklus" ist seit 1895 bekannt. Damals erwähnte ihn ein gewisser R. Kayser in einem Artikel unter der Überschrift "Die exacte Messung der Luftdurchgängigkeit der Nase". Seitdem gilt es unter Atemwegsexperten als erwiesen, dass 80 Prozent der gesunden Bevölkerung vorwiegend (nicht ausschließlich) durch ein Nasenloch atmen. Die Periode, mit der sich die beiden Löcher abwechseln, ist allerdings länger als 20 Minuten — die Rede ist von einer bis mehreren Stunden.

Allerdings wird in neuerer Zeit die Existenz des Nasenzyklus auch bestritten. Da offenbar bis heute keine Technik existiert, mit der man den Luftfluss in der Nase kontinuierlich messen kann, sind die Daten zu diesem Phänomen recht dünn gesät. Eine 1997 an 52 Versuchspersonen durchgeführte Studie an der University of Wales fand nur bei 21 Prozent der Getesteten eine ausgeprägte Periodizität. Bei anderen Probanden war entweder gar kein Zyklus festzustellen, oder er trat nur bei einem Nasenloch auf. Es gab sogar Fälle, in denen beide Löcher parallel schwangen — sie waren gleichzeitig zu beziehungsweise offen.

Auch über den Sinn dieses rhythmischen Hin und Her weiß man bis heute wenig. Den Nasenzyklus mit anderen periodischen Vorgängen vor allem im Gehirn in Verbindung zu bringen ist höchst spekulativ. Eine profane, aber plausible Erklärung: Die Nasenlöcher haben Schwerarbeit zu leisten bei der Reinigung der Atemluft und der Abwehr von Erregern. Und da ist es gut, wenn sich der eine Kanal ausruhen kann, während der andere arbeitet. - Christoph Drösser (Die Zeit #8/2000)
 

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