asenflügel Und
den Abbé, den sehen Sie doch hoffentlich auch? Jetzt
haben Sie ihn gesehen und werden seine Physiognomie im Leben nie mehr vergessen.
Überflüssig, sie Ihnen zu beschreiben. Sicher sind Sie betroffen von diesem
Ausdruck kaltblütiger Energie in seiner bronzenen Maske, in den unergründlichen
schwarzen Augen, in den langen, nervösen, nie zur Ruhe findenden Fingern;
die Nägel kralllen sich in das Brevier, das er in der Hand hält. Sehen
Sie nur, wie seine Nasenflügel sich bewegen, während er mir zuhört. Man
könnte meinen, er zöge meine Worte mit der großen
Nase ein. Und jetzt sagen Sie mal ganz offen: Würde man uns für Diebe
halten? Wohl kaum, nicht wahr? Ich sehe aus wie ein netter, braver junger
Mann, ein bißchen verwöhnt von seiner Familie. Er hat sich ein paar harmlose
Streiche erlaubt und möchte sie seinem alten Präzeptor beichten. Der Abbé
wirkt wie ein nach außen etwas strenger, aber im Grund sehr liberaler Priester,
ein wohlwollender Griesgram. Der Schein trügt!
- Georges Darien, Der Dieb. Nördlingen 1989
(Die Andere Bibliothek 54, zuerst 1897)
Nasenflügel
(2) Kein schnippisches Weib taugt zur Freundschaft
– und – schnippisches Wesen kann kein Weib, wie klug oder listig sie sey,
verbergen. Betrachte nur die Bewegung ihres Nasenflügels und ihrer Oberlippe
im Profil, wenn von einer Rivalin, oder Nichtrivalin – die Sensation macht
– die Rede ist. - Lavater
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