ase,
erhabene
Don Juan wickelt sich aus
dem Mantel, und steht da in rotem, gerissenem Sammet mit silberner Stickerei,
prächtig gekleidet. Eine kräftige, herrliche Gestalt: das Gesicht ist männlich
schön; eine erhabene Nase, durchbohrende Augen, weich
geformte Lippen; das sonderbare Spiel eines Stirnmuskels über den Augenbrauen
bringt sekundenlang etwas vom Mephistopheles in die Physiognomie, das, ohne
dem Gesicht die Schönheit zu rauben, einen unwillkürlichen Schauer erregt. Es
ist, als könne er die magische Kunst der Klapperschlange
üben; es ist, als könnten die Weiber, von ihm angeblickt, nicht mehr von ihm
lassen, und müßten, von der unheimlichen Gewalt gepackt, selbst ihr Verderben
vollenden. - Lang und dürr, in rot- und weißgestreifter Weste, kleinem roten
Mantel, weißem Hut mit roter Feder, trippelt Leporello um ihn her. Die Züge
seines Gesichts mischen sich seltsam zu dem Ausdruck von Gutherzigkeit, Schelmerei,
Lüsternheit und ironisierender Frechheit; gegen das grauliche Kopf- und Barthaar
stechen seltsam die schwarzen Augenbrauen ab. Man merkt es, der alte Bursche
verdient Don Juans helfender Diener zu sein.
- E.T.A. Hoffmann, Phantasiestücke
in Callots Manier
|
||
![]() |
||
![]() |
![]() |
|
![]() |
||
|
|
|
![]() ![]() |
![]() ![]() |