ahrungsbedarf
Chip fragte: »Wo ist Denny? Er hat dieses Zimmer nie betreten, nicht
wahr?« Er ist tot, fügte er in Gedanken hinzu, so wie die Übrigen.
»Ich habe Denny vor langer Zeit verspeist«,
erwiderte der Junge, der sich Jory nannte. »Gleich zu Anfang, noch bevor
sie aus New York hierher kamen. Erst habe ich Wendy Wright verspeist.
Und dann Denny.«
»Was heißt >verspeist<?« Etwa buchstäblich, fragte sich Chip und
ein heftiger Schauder lief durch ihn hindurch, drohte, ihn zu
überwältigen, als wollte sein Körper in sich zusammenschrumpfen. Aber es
gelang ihm einigermaßen, dieses Gefühl zu verbergen.
»Ich habe getan, was ich immer tue«, sagte Jory. »Es lässt sich nur
schwer erklären, aber ich tue es schon eine ganze Zeit lang, mit vielen Halblebenden.
Ich verspeise ihr Leben, das heißt, das, was davon übrig geblieben ist.
Es ist nur noch wenig dran an ihnen, deshalb brauche ich so viele.
Früher habe ich immer gewartet, ließ sie eine Weile im Halbleben liegen.
Aber nun muss ich sie sofort verspeisen, will ich selbst am Leben
bleiben. Wenn Sie näher an mich herankommen und zuhören - ich mache
meinen Mund auf -, dann können Sie ihre Stimmen hören. Nicht alle, aber
zumindest die Letzten, die ich verspeist habe. Die, die Sie kennen.« Mit
seinem Fingernagel stocherte er an einem der oberen Schneidezähne
herum. Er legte seinen Kopf zur Seite, während er Chip beobachtete und
auf seine Reaktion wartete. »Wollen Sie nichts dazu sagen?«
»Du warst es also, durch den ich zu sterben begann, dort unten in der Hotellobby.«
»Ja, ich ~ und nicht Pat. Die habe ich übrigens draußen vor dem Aufzug
mit Haut und Haar verspeist, bevor ich alle Übrigen verspeiste. Ich nahm
an, Sie wären tot.« - (ubik)
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