ahrung Die Pflanzen stehen in einem verschiedenen Erbrang zueinander. Sie waren vor langen Zeiten auf einer sehr primitiven Stufe und haben sich alsdann nach und nach in ihrer inneren Struktur mehr und mehr vervielfältigt, wobei vor allen Dingen zu erkennen ist, daß die späten Nachkommen durchweg auch alle Formen, Arten, Eigenschaften, Fähigkeiten der früheren in sich aufgenommen haben und also ein Vervielfältigtes darstellen. Es ist von sehr großer Bedeutung für uns, darüber Klarheit zu gewinnen, wie die Entwicklung der Wesen eigentlich aussieht, welche wichtigsten Faktoren sie in sich schließt und welchen Weg der Natur wir biologisch erkennen können. Haben wir bei der Pflanze und beim Tier einen einheitlichen Weg erkannt, wird er auch für unsre menschlichen Probleme wichtig sein.
Allerdings muß man sich darüber klar sein, daß es keine getrennten Stammbäume
für Pflanzen-, Tier- oder Menschen-Entwicklungen gibt, denn im Leben aller Wesen
ist neben den Eltern stets die Frage entscheidend, was sie als Nahrung aufgenommen
haben. In jeder Nahrung aber gibt es unübersehbare aktive Faktoren aus deren
eigner vitaler Vorgeschichte. Will man einen reinen Stammbaum der Pflanzen konstruieren,
so ist das unmöglich, weil überall ein von Tierwerten durchsetzter Boden eingeschaltet
wird, der die Kontinuität abbricht, steigert oder auch auf Rückschritte herabsetzt.
- Ernst Fuhrmann, Was die
Erde will. Eine Biosophie. Münchnen 1986 (zuerst 1930)
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