achzehrer
Um 1345 soll das Weib des Töpfers Dúchacz in Levin ihr Unwesen als
Nachzehrer getrieben haben. Im Leben war sie eine Zauberin. Es heißt, daß
sie in Tiergestalt nach ihrem Tod umherging, die Hirten erschreckte und
ihr Vieh verjagte. Da zu dieser Zeit auffällig viele Menschen starben,
wurde ihre Leiche gepfählt. Es soll ihr gelungen sein, den Pfahl wieder
aus ihrem Herzen zu reißen, und an der Verbrennungsstätte will man später
einen Wirbelwind gesehen haben.
In Schlesien war lange Zeit der Glaube an Nachzehrer lebendig. Angeblich
hörte man das Kauen und Schmatzen der Toten in ihren Gräbern. Der sogenannte
»einfache« Nachzehrer frißt nämlich seine Leichentücher und manchmal auch
Teile seines Körpers. Erst als Wiedergänger nimmt er, wie der Vampir auf
dem Balkan, seine unheilvolle Tätigkeit auf. Im Gegensatz zum Vampir saugt
der Nachzehrer den Lebenden nicht das Blut aus. Nachzehrer nennt man auch
Gierrach. Gierhals, Totenküsser und Dodeleker. Er verschlingt unter heftigem
Schmatzen im Grab seine Laken und Teile des
eigenen Fleisches und zieht durch eine bloß sympathetische Wirkung seine
Opfer nach. Im Grab ist stellvertretend das Tuch, das er verzehrt, das
Opfer. Diejenigen, die nachgezogen werden, müssen in engerer Verbindung
zu dem Verstorbenen gestanden haben. Weit häufiger tritt der Nachzehrer
nur als Plagegeist in Erscheinung. Überliefert sind die Geschichten von
aufhockenden, würgenden und plagenden Toten. Viele dieser Wiedergänger
begnügen sich damit, das Vieh in den Ställen zu quälen und Speisen zu vertilgen.
Daneben gibt es noch ganz harmlose, bloß lärmende
Tote, die keine schädigende Wirkung entfalten. - (
vamp
)
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