achtwandler Magnetische
Nachtwandlung, (somnambulisme magnetique). So wie der thierische Magnetismus
allmählich seinen Ruf verlohr, ermangelte die Schwärmerey nicht einen neuen
Phönix daraus hervor gehen zu lassen. Dieser machte in den Achtzigern unter
dem Nahmen: magnetische Nachtwandlung (somnambulisme magnetique) gewaltiges
Aufsehen in Frankreich und der Schweiz. Die Verehrer desselben, deren es vielleicht
hier und da noch einige gibt, versichern, daß durch diesen magischen Magnetismus
eine gänzliche Umstimmung der Sinnen=Werkzeuge (désorganisation) vorgehe, welche
das Gleichgewicht der Sinnen aufhebe, und ein gewisser Mittelzustand zwischen
Schlafen und Wachen, kurz, eine Art von magnetischer Krisis sey. Der magnetische
Nachtwandler (somnambule magnetisé) soll nähmlich von allem, was um ihn herum
vorgehet, nichts hören, nur mit dem Magnetisten soll er in genauester Verbindung
stehen, und ihm auf jeden Wink, ja auf jeden Gedanken folgen; er kann mit verschlossnen
Augen durch dicke Wände sehen, Bücher und Handschriften in allen, auch ihm unbekannten
Sprachen lesen, und sogar weissagen. Er gibt auf alle Fragen, die ihm über Krankheiten,
und die dagegen zu gebrauchenden Mittel gemacht werden, die passendsten Antworten;
er zeigt augenblicklich den Sitz und die Natur der Krankheit an, an welcher
eine ihm vorgestellte Person leidet, und wenn er erwacht, so weiß er von allem
dem, was er gesagt hat, nichts. -
J.
G. Krünitz, Oekonomische Encyklopädie
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