Nachtruhe  »Heute nacht war der Teufel los.« Und ich: »Aber wo denn?«

»Das können Sie sich überhaupt nicht vorstellen. An die Störungen um mein Bett herum war ich gewöhnt, und sie machten mir nichts mehr aus, denn ich habe seit langem ein unschlagbares Abwehrsystem. Aber heute nacht hatte ich fast Angst, es ginge mir an den Kragen. Es waren ungefähr zweitausend Personen, zweitausend oder dreitausend, auf der Treppe, im Nachttischchen, auf der Kommode.« »Zweitausend oder dreitausend?« frage ich völlig verdutzt. »Hunderte und Aberhunderte« fährt der Prafekt fort, »ich konnte sie in der Dunkelheit nicht alle einzeln unterscheiden, aber durch ihr Schwitzen entstand eine unglaublich feuchte Hitze, wie sie sich so um mich drängten.« Ich wußte nicht mehr, ob ich verrückt geworden war oder sonst was.

»Aberhunderte?« sage ich.

»Ja, noch viel mehr. Und während ich versuchte, das Licht einzuschalten, ließen sie mir den Drücker aus der Hand fallen, dann fiel die Lampe selbst hinunter, und ich trat auf die Glasscherben, stellen Sie sich vor. Und dann waren die Möbel verkehrt herumgedreht und auch die Türen waren ausgewechselt; und das Fenster war rechts statt links. Sie hatten, glaube ich, auch mein Bett umgedreht und den Kopf auf den Platz für die Füße gelegt. Und da war dann ein Höllenlärm; und ich wollte etwas dagegen tun, denn ich bin kein Feigling, aber ich konnte mich nicht mehr orientieren. Und denken Sie nur, als ich die Fensterläden aufmachte, um Luft zu bekommen, hingen meine Jacken und Hemden da, denn es war der Schrank.«    - (mond)

 

Nacht Ruhe

 

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