Nachtragend   Menschen, die ihre Erlebnisse notieren, sind nachträgliche, rachsüchtige Menschen, deren Eitelkeit verletzt worden ist. Sie halten krampfhaft wie Shylock an seinem Schein, an ihren Belegen und Dokumenten fest. Sie glauben an eine Art jüngsten Gerichts. Sie werden dann ihre Notizbücher vorlegen. Ein Stirnrunzeln des Schöpfers nach linkshin wird sie belohnen. Man muß sich hüten, dieser Art Misanthropie zu verfallen. Der Realismus des letzten Jahrhunderts verrät einen pedantischen Glauben an die strafende Gerechtigkeit. Alle die vielen Tagebücher, Briefwechsel und Promemorias, was sollten sie sonst?  - Hugo Ball, Die Flucht aus der Zeit. Zürich 1992 (zuerst 1927)
 

Gedächtnis

 

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Verwandte Begriffe
Rachsucht
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