Mummenschanz  - Momerie (Grammatik). Possenspiel, scheinheiliges & albernes Verhalten oder verächtliches & lächerliches Zeremoniell. Es gibt keine Religion, die nicht durch irgendeinen Mummenschanz entstellt wäre. Sich von den Herrschern berühren lassen, wenn man die Skrofeln hat, ist ein Mummenschanz. Der in England herrschende Brauch, den Monarchen kniend zu bedienen, ist eine Art Mummenschanz. Es gibt Leute, deren Leben ein beständiger Mummenschanz ist; sie machen sich innerlich über die Sache lustig, die sie zu verehren scheinen & vor der sie die Menge der Toren, die sie täuschen, die Stirn bis in den Staub beugen lassen. Wie viele angebliche Wissenschaften sind nur Mummenschanz!  - (enc)

Mummenschanz (2) m,, früher f. "Tanz, Lustbarkeit verlarvter Personen'. Spätmhd, mumman war vom 14. bis 16. Jh. ein Glücksspiel mit Würfeln, schanz f. 'Gluckswurf (s. Schanze), mum(men)schanz im 16. Jh. ein Wurf in diesem Glücksspiel. Da der Glückswurf zur Fastnacht von herumziehenden Masken dem Wirt und seinen Gästen angeboten wurde, ging das Wort in die Bed. 'Vermummung, Maskerade' über. Zu Beginn des 18. Jh. veraltet, wurde es seit 1787 von Veit Weber, Goethe und Campe unter Geschlechtswandel neu belebt. - Kluge / Mitzka, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin 1967
 

Verkleidung Maskierung

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