«Kenne ich. Der ewige Teenager.» Bruno winkte ab. «Kann nicht mal so tun, als ob sie einem allein gehört.»
Guy blickte ihn an. Natürlich hatte Miriam das früher fertiggebracht.
Abrupt gab er den Plan auf, Bruno davon zu erzählen. Er schämte sich, daß er fast damit begonnen hätte. Es schien Bruno jetzt auch gleichgültig zu sein. Er saß zusammengesunken am Tisch und malte mit einem Streichholz in der Sauce auf seinem Teller herum. Sein Gesicht, mit den herabgezogenen Mundwinkeln, drückte Ekel aus.
«Solche Frauen», murmelte Bruno vor sich hin, «ziehen die Männer an wie ein
Mülleimer die Schmeißfliegen.» - Patricia Highsmith, Alibi für zwei. Reinbek
bei Hamburg 1968 (zuerst 1950)
Dennoch hielt ich mich lange und häufig in der Nähe dieser Tonnen auf; in
einer solchen Stadt, meinte ich, ist es möglich, daß eine Frau gerade, der schaumgeborenen
Aphrodite gleich, aus dem Innern eines derartigen Gefäßes auftaucht und ans
Licht steigt. - (
hilb2
)
Er drehte sich verwirrt und erschrocken um sich selbst, aber die Dunkelheit und der Gestank drehten sich mit. Der zweite Akt begann, als sie unter dem Gartenzaun zwei Axtstiele hervorzogen und die Mülltonne damit bearbeiteten. Davies hatte panische Angst wie noch nie in seinem Leben. Die Schläge prasselten und donnerten auf das Metall und schmetterten seinen Kopf hin und her, so daß er gegen die Seiten der Tonne prallte wie der Klöppel einer Riesenglocke. Nach dem ersten schnellen Paukenwirbel traten die Angreifer angesichts seiner Hilflosigkeit einen Schritt zurück und führten nun satte lange Schläge, die bei jedem Treffer eine tiefe Delle in der Tonne hinterließen. Auch seine Hände bearbeiteten sie und prügelten sie immer wieder gegen seinen Körper. Nur seine Beine sparten sich die Angreifer für später auf.
Davies vollführte Pirouetten wie ein Ballettänzer. Er nahm trotz allem noch
wahr, daß seine Fußgelenke arbeiteten wie Zahnräder. Jeder der Männer schlug
noch ein letztes Mal zu, dann faßten sie ihn von zwei Seiten und schleppten
das hilflose Bündel zum Kanal hinunter. Der eine nahm seinen Axtstiel mit. Sie
stellten Davies am Uferrand auf, und während einer ihn halbwegs aufrecht hielt,
holte der andere mächtig aus und versetzte ihm von hinten einen gewaltigen Schlag
gegen die Beine. Er taumelte nach vorn und fiel ins Wasser, das ihn gnädig empfing.
Die zwei Männer verschwanden und sammelten unterwegs noch den anderen Axtstiel
ein. Vielleicht würden sie ihn ja noch einmal brauchen. - Leslie Thomas, Dangerous Davies, der letzte Detektiv.
Kökn 1991 (zuerst 1976)
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