onopolisierung Wir
besitzen dreiumdzwanzig Chromosomenpaare, dreiundzwanzig
Chromosomen von unserem Vater und dreiundzwanzig Chromosomen von unserer Mutter.
Wenn wir ein Ei oder ein Spermium
produzieren, nehmen wir ein Chromosom von jedem Paar, so daß wir wiederum insgesamt
dreiundzwanzig Chromosomen haben. Diese können entweder alle von der Mutter
oder alle vom Vater stammen oder, was wahrscheinlicher ist, eine Mischung aus
beiden sein. Verwendete nun aber ein egoistisches Gen einen falschen Würfel,
so daß seine Chancen, in den Embryo zu gelangen, besser als fünfzig zu fünfzig
stünden, so hätte es damit einen Riesenvorteil. Nehmen wir einmal an, es ließe
sein Gegenstück - das Gen also, das von dem anderen Elternteil stammt, einfach
absterben.
Solch ein Gen gibt es. Bei einer bestimmten Art von Fruchtfliegen liegt auf
dem Chromosom Nummer zwei ein Gen namens segregation distorter (zu deutsch
etwa »Segregationsverzerrer«), das schlicht alle Spermien absterben läßt, die
die andere Kopie von Chromosom Nummer zwei enthalten. Die Fliege produziert
deshalb nur die halbe Menge an Spermien. Doch jedes dieser Spermien enthält
das Segregation-distorter-Gen, das somit in der Nachkommenschaft der
Fliege das Monopol innehat. - Matt Ridley,
Eros und Evolution. Die Naturgeschichte der Sexualität. München 1995 (zuerst
1993)
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