Monogamie   Man stellte fest, daß sehr viele Jungvögel in einem Nest gar nicht die Kinder ihrer mutmaßlichen Väter sind. Vogelmännchen machen einander mit beachtlicher Häufigkeit zum Hahnrei. Beim Indigofink, einem hübschen dunkelblauen Vogel aus Nordamerika, der allem Anschein nach in treuer Einehe lebt (wie scheinbar die meisten Vögel), stammen vierzig Prozent der Jungen, die ein durchschnittliches Männchen in seinem Nest füttert, von einem anderen Vater.   - Matt Ridley, Eros und Evolution. Die Naturgeschichte der Sexualität. München 1996

Monogamie (2) Gibbonmännchen  sind als Väter relativ nutzlos. Sie füttern die Jungen nicht, beschützen sie nicht vor Adlern, sie bringen ihnen nicht einmal etwas bei. Weshalb also bleiben sie so treu bei einem Weibchen? Die eine große Gefahr, vor der ein Vater sein Junges bewahren kann, ist die Bedrohung durch ein anderes Gibbonmännchen. Robin Dunbar von der Liverpool University ist der Ansicht, Gibbons seien monogam, um dem Kindesmord vorzubeugen.  - Matt Ridley, Eros und Evolution. Die Naturgeschichte der Sexualität. München 1996

Monogamie (3)  Es liegt noch fern von uns, eine höhere Soziologie verwirklichen zu können. In der Form der Sexualität gibt es die genaue Imitation der Insektenarten bei größeren Tieren nicht. Das hat seine guten Gründe, und deshalb sieht man auch beim Menschen, daß die Sexualität überwiegend der des Herdentieres entspricht und trotz aller Gesetze hiervon nicht abzubringen war. Nur in den selteneren Fällen haben wir die Monogamie der Raubtiere vor uns, und diese wurde von den Menschen zu einem selten gehaltenen Gesetz erhoben unter einer psychischen Herrschaft, die bei den Menschen ja immer von den Raubtiertypen ausging.  - Ernst Fuhrmann, Was die Erde will. Eine Biosophie. München 1986 (zuerst 1930)
 
 

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