Mondphase  Die größte Anzahl an Gewalttaten (wie auch an starken dichterischen und künstlerischen Inspirationen) haben wir um das erste Mondviertel, wenn es auch zu atmosphärischen Störungen und Gewittern kommt. Der Vollmond bringt mit schönem Wetter den Fluchttrieb und die Dummheit. Die letzten Mondviertel machen den Kriminellen wie den Künstler vernünftiger und menschlicher, so daß er zu Selbstanzeigen und Sinnesänderungen neigt. - (cav)

Mondphasen (2)  Pradschapati vermählte seine Tochter, die Nakschatra, dem König Soma. Er aber wohnte nur der Rohini bei. Die andern, mit welchen er keinen Umgang pflag, gingen wieder von ihm. Daher geht ein Weib wieder, wenn man mit ihm keinen Umgang pflegt. Er ging ihnen nach und warb wieder um sie. Pradschapati aber gab sie ihm nicht wieder. Er sagte zu ihm: »Wohne allen gleichmäßig bei; dann will ich sie dir geben.« Er aber wohnte wieder nur der Röhini bei. Dieses Unrechts wegen ergriff ihn die Krankheit. Der Mond aber ist der König Soma. Indem ihn, den König, diese Krankheit ergriff, entstand die Königskrankheit [= Schwindsucht]. Er trocknete aus wie ein Strohhalm. Da flehte er Pradschapati um Hilfe an. Dieser sprach: »Wohne allen gleichmäßig bei; dann will ich dich davon befreien.« Daher weilt seitdem der Mond bei allen Nakschatra gleichmäßig. Da opferte Pradschapati für ihn ein den Allgöttern geweihtes Mus in der Neumondsnacht. Dadurch befreite er ihn von der Krankheit. Der König Soma nahm zu in dem Maße, in dem jener Mond am Himmel zunimmt. - Das den Allgöttern geweihte Mus soll in der Neumondsnacht opfern, wer sich etwa vor der Schwindsucht fürchtet    - Indische Märchen. Hg. und übersetzt von Johannes Hertel. München 1953 (Diederichs Märchen der Weltliteratur)

Mond


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