Mondgöttin  Da wurde erzählt, daß Zeus, als er sich Semele näherte, dies nicht in der Weise der göttlichen Hochzeiten tat. Er habe aus dem Herzen des Dionysos ein Getränk bereitet und dies der Semele zum Trunk gegeben. Das Mädchen wurde schwanger vom Getränk. Als Hera dies erfuhr, wollte sie die Geburt verhindern. Sie nahm die Gestalt von Semeles Amme an und überredete die Ahnungslose zu diesem Wunsch: Zeus sollte zu ihr in derselben Form kommen wie zu Hera, damit auch Semele erfahre, wie die Umarmung eines Gottes sei. Man sieht, wie diese späte Erzählung auf dem vorhin erwähnten Wortspiel vom »Herz« anstatt »Feigenholz« beruht. Die übrigen bekannten Fassungen derselben Geschichte halten daran fest, daß Zeus zuerst nicht in der Gestalt des blitzenden Himmelsgottes zu Semele kam. Die Gestalt des heimlichen Gatten der Semele war wie die der sterblichen Männer. Durch die falsche Amme betört, bat Semele von ihm vorerst nur die Gewährung einer Bitte. Zeus versprach dies, und als die Geliebte wünschte, er solle ihr in derselben Gestalt erscheinen wie bei Hera, besuchte er sie mit seinem Blitz. Vasenbilder zeigen, wie sie sich davor zu flüchten suchte. Es war zu spät: vom Blitz erschlagen kam sie in die Unterwelt hinab. Zeus rettete die unreife Frucht aus ihrem Leibe: das Kind Dionysos.

Der Vater barg den frühgeborenen Gott in seinem eigenen Schenkel, indem er ihn da hineinnähte, oder er schloß den väterlichen Mutterleib mit Spangen.   - (kere)

 

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