ondgesellschaft   Im »Handbuch der Deutschen Mythologie« weist Karl Simrock auf den Zusammenhang von Trud und Vampir hin. Er betrachtet den Vampirglauben in einem größeren mythologischen Zusammenhang: »Wenn der Vampir Lebenden Blut entsaugt, um selbst wieder ins Leben zurückzukehren, so hängt dies mit dem Glauben der Alten zusammen, wonach Odysseus den Schatten im Hades Blut zu trinken gibt, damit ihnen Seele und Bewußtsein zurückkehren.« Die Kraft des Lebenden soll sich auf den Toten übertragen, und umgekehrt hofft der Wiedergänger oder Vampir, seine Kraft auf den Lebenden zu übertragen. Sterbende lassen ihr Blut von ihren Erben trinken, damit ihre Kraft in den Nachkommen fortwirkt.

Cyrano de Bergerac schildert in der »Reise zu den Mondstaaten und Sonnenreichen« eine Spielart dieses Brauchs bei den Bewohnern einer Mondgesellschaft: »Der Freund löst seine Lippen nicht von denen des Freundes, bis er fühlt, daß er verschieden ist. Dann zieht er ihm das Eisen aus der Brust, schließt mit seinem Mund die Wunde, trinkt so sein Blut und schlürft immerzu, bis er keines mehr davon trinken kann. Sofort folgt ihm ein anderer, und man trägt jenen zu Bett; wenn der zweite gesättigt ist, legt man ihn schlafen, um dem dritten den Platz frei zu geben; wenn schließlich die ganze Gesellschaft befriedigt ist, führt man jedem nach vier oder fünf Stunden ein sechzehn- bis siebzehnjähriges Mädchen zu, und drei oder vier Tage lang, während sie die Wonnen der Liebe genießen, werden sie nur mit dem Fleische des Toten ernährt, das man sie ganz roh essen läßt, damit, wenn aus diesen Umarmungen etwas zum Leben erweckt wird, sie versichert sind, daß es ihr Freund ist, der wieder auflebt.«  - (vamp)

Mond
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