Möbelpacker  wenn ich nu heime ging, kam ich an einem Haus vorbei, in dem wohnten alle Möbelträger der Spedition Jägerling und im Parterre, gleich neben dem Hausflur, lag eine Kochstube mit einem Fenster, aus dem an warmen Tagen nur mit Unterhemd bekleidet ein Herr namens Frantek heraussah - und hielt Ausschau nach Schnaps.

wenn die Möbelträger freitags Geld hatten, so sagten sie: auf gehts Frantek!, setzten ihm Kaffeewärmer und Apfel aufs Haupt, legten ihm Bademantel und Bettuch um die Schultern, schnürten ihm die durchgesoffenen Zuckernieren mit dem Möbelgurt, gaben ihm Teppichklopfer und Schürhaken in die Hand, baten ihn in eine ihrer Möbelkisten zu treten und fuhren zu dieser und jener und mancher anderen Destille, wenn sie hereinkamen, sagten sie: tach Pit, klappten den Kistendeckel auf und baten ihn hervorzukommen und an die Theke zu treten, dann bekam er Schnaps soviel wie er mochte, bis sie eines Tages die Kiste aufmachten, den Zeremonienmeister baten, mit einem Stock an die Erde zu rühren, doch er kam nicht heraus, denn er war tot.  - Peter O. Chotjewitz, Hommage à Frantek. Nachrichten für seine Freunde. Reinbek bei Hamburg 1965

 

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