itzählen
Sie keuchte auf vor Entzücken: »Ah . . . Ah . . .
das halt ich nicht aus . . . mir kommt's ja alle Augenblick . . . jetzt. . .
jetzt . . . jetzt... so — jetzt ist mir's wieder 'kommen . . . ah, das ist gut
. . . geh'n S' halten S' noch zurück . . . noch nicht spritzen . . . Jesus,
Maria, wenn mein Mann so vögeln könnt' ... ah ... das ist gut ... so hat's mir
noch keiner gemacht ... ah ... das g'spür ich bis in Mund herauf ... ah ...
wenn ich das g'wußt hätt', wie Sie 's können, dann hätt' ichs schon lang hergegeben
. . . Noch mehr . . . Herrgott ... da war man ja der reine Narr, wenn man so
an Mann nicht drüberlasset. . . ah, es kommt mir schon wieder . . . fester .
. . fester ... so ist's gut . . . Gehn S', Herr Horak . . . einmal müssen wir
aber als Nackender vögeln . . . was? Als Nackender . . . ja . . .? Im Hotel...
ja .. .?« Er gab keine Antwort, sondern stieß ihr nur immer seinen Schwanz in
den Leib, daß es ihr jedesmal einen Ruck gab. Sie begann zu schnappen, zu keuchen,
zu röcheln, und stieß zuletzt ein leises Geheul aus, das wie ein Weinen klang.
Ihr Atem ging pfeifend, sie warf sich ganz zurück, so daß jetzt ihr Popo in
der Luft schwebte, über das Faß hervorragend. Er hielt sie an den Hinterbacken
fest und bohrte sich in sie ein, und keuchte nur einmal: »Jetzt«. Damit rannte
er ihr noch einmal so tief in den Leib, daß sie aufbrüllte vor Wonne. Dann rührte
er sich nicht mehr; und nach einer Weile zog er seinen Schweif langsam heraus
und gab sie frei. Frau Reinthaler richtete sich auf, ordnete ihr Haar, dann
fiel sie dem Herrn Horak um den Hals und küßte ihn. »Hören S'«, sagte sie, »so
kann's aber wohl der zehnte nicht. Das hab' ich mein Lebtag noch nicht gesehn.«
Er zündete sich eine Zigarette an und fragte: »Wie oft ist's dir denn kommen?«
— »Ich weiß gar nicht«, meinte sie, »fünfmal wenigstens.« - Josefine Mutzenbacher. Die Lebensgeschichte einer
wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt. München
1969 (zuerst
1906)
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