itgiftjäger  Simon Bombard fand das Leben oft böse! Er war mit einer unglaublichen Eignung zum Nichtstun und dem vordringlichen Wunsch geboren, diese Berufung nicht zu durchkreuzen. Jegliche moralische oder körperliche Anstrengung, jegliche um einer Pflicht willen vollbrachte Bewegung ging über seine Kräfte. Sowie er von ernsthaften Dingen sprechen hörte, irrte sein Geist ab, zu einer Straffung oder auch bloßer Aufmerksamkeit außerstande.

Da aber seine Eltern stetig näher dem Konkurs als dem großen Reichtum blieben, litt er fürchterlich unter Geldknappheit. Groß, feist, ein schmucker Bursche, schon mit Bauchansatz, mit roten Favoris nach Normannenart, blühenden Farben, die Augen blau, dumm und lustig, kleidete er sich mit der schreienden Eleganz des Kleinstädters zum Feiertag. Er lachte, schrie, gestikulierte bei jedem Wort und verbreitete seine lautstarke gute Laune mit der Selbstsicherheit eines Handlungsreisenden. Für ihn war das Leben einzig zum Nachtbummeln und Scherzen da, und sobald er seiner krakeeligen Vergnügtheit Zügel anlegen mußte, verfiel er in eine Art stumpfsinniges Dösen, denn sogar zum Traurigsein war er nicht imstande.

Da der Geldmangel ihm keine Ruhe ließ, gab er oft den unter seinen Kameraden berühmt gewordenen Satz von sich: »Für zehntausend Francs Rente könnt ich Henker werden.«  - (nov)

 

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