ist  Der Mist bietet mehrere Unterschiede dar; sein Gebrauch selbst ist sehr alt. Schon bei Homer findet man einen königlichen Greis, welcher auf diese Weise seinen Acker mit seinen Händen düngt. Man sagt, der König Augias in Griechenland habe seine Anwendung erfunden, Herkules sie aber in Italien verbreitet, und dieses Land erkannte seinem Könige Stercutus, einem Sohne des Faunus, wegen jener Erfindung die Unsterblichkeit zu. M. Varro gibt dem Drosselmiste aus den Vogelhäusern den Vorzug vor allen anderen; auch zur Weide für Ochsen und Schweine schätzt er ihn hoch und versichert, daß sie bei keinem anderen Futter schneller fett würden. Man kann aus unseren Sitten gute Hoffnungen schöpfen, wenn unsere Vorfahren so große Vogelhäuser gehabt haben, um daraus die Felder düngen zu können. Den nächsten Rang räumt Columella dem Tauben- und nach diesem dem Hühnermiste ein, verwirft aber den der Schwimmvögel.

Die übrigen Schriftsteller bezeichnen einstimmig den Menschenkot als ein vorzügliches Düngemittel. Einige von diesen ziehen den Urin vor, mit welchem in den Gerbereien die Haare angefeuchtet waren. Andere wenden ihn für sich an, mischen aber Wasser hinzu, und zwar noch reichlicher, als man es trinkt; denn hier gibt es noch mehr Böses zu mildern, weil zu dem Gifte des Weines auch noch das des Menschen kommt.

Dies sind die eifrigen Bemühungen, denen sich die Menschen hingegeben haben, um die Erde zu ernähren. Nächstdem loben sie den Kot der Schweine, nur Columella verwirft ihn. Andere loben den Mist eines jeden vierfüßigen Tieres, welches Cytisus frißt. Andere ziehen den Taubenmist vor. Dann folgt der der Ziegen, hierauf der der Schafe, des Rindviehs und endlich der Pferde.

Dies waren die verschiedenen Miste bei den Alten, dies (wie ich finde) die Vorschriften zu seiner Anwendung, und man muß gestehen, daß es auch hierin früher besser stand als jetzt. - (pli)

Mist (2) Mist zusammenholen bringt Leuten Vorteil, die von der großen Menge leben oder ein schmutziges Handwerk betreiben; der Mist kommt ja aus vielen Überresten zusammen und wird von vielen abgeworfen. Von guter Vorbedeutung ist es ferner für Unternehmer öffentlicher Arbeiten oder für Staatspächter. Glück bringt es einem Armen, wenn er auf einem Misthaufen schläft; er wird großen Besitz erwerben und scheffelweise Geld einnehmen. Einem Reichen verschafft das Traumgesicht ein hohes Amt oder eine staatliche Auszeichnung, weil alle Bürger etwas auf den Misthaufen bringen und draufwerfen, so wie sie den Behörden Steuern zahlen und Abgaben leisten. Von einem Bekannten mit Mist bewerten zu werden ist nicht gut; es bedeutet Feindschaft, Zwietracht und willkürliches Unrecht von selten dessen, der das tut. Bewirft man selbst einen anderen mit Mist, zeigt es großen Schaden an.  - (art)

Ausscheidung Skatologische Gemeinschaften Stall Dünger
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