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Perlentaucher
Mißverständnis (2) Die Welt funktioniert nur dank dem Mißverständnisse.
Nur dank dem allgemeinen Mißverständnis einigen sich alle.
Denn, wollte das Unglück, daß man sich verstünde, dann könnte man niemals einig werden.
Der Mann von Geist, der, welcher sich niemals mit
irgendjemand verständigen wird, muß sich befleißen, die Unterhaltung mit Dummköpfen
und die Lektüre schlechter Bücher zu lieben. Er wird daraus bittere Freuden
gewinnen, welche die aufgewandte Mühe reichlich aufwiegen. - (
cb
)
Mißverständnis (3) Eine Ironie der Geschichte ist es, daß Kidd keineswegs hatte Pirat werden wollen und daß er bis zuletzt seine Unschuld beteuerte und alle ihm zur Last gelegten Missetaten leugnete. Zu seinem Unglück war er zu einer Schachfigur in einem Spiel geworden, das zwischen London, New York und Indien gespielt wurde.
Kidd war ein Opfer der Umstände, aber auch ein Opfer seiner eigenen Charakterschwächen.
Er scheint ähnlich veranlagt gewesen zu sein wie Kapitän Bligh von der
Bounty. Er war ein tüchtiger Seemann, hatte aber ein
gewalttätiges Naturell, und seine Männer mochten ihn nicht. Im Unterschied zu
dem kleingewachsenen Bligh war Kidd groß und stark und schüchterte seine Männer
ein. Er war ständig in Raufhändel verwickelt. Ein Handelsvertreter, der ihn
in der indischen Hafenstadt Carwar kennenlernte, beschrieb ihn als »kraftstrotzenden
Mann, der mit seinen Männern bei jeder Gelegenheit Streit anfängt, ständig nach
seinen Pistolen schreit und jedem, der ihm zu widersprechen wagt, damit droht,
ihm den Schädel einzuschlagen«. Durch sein selbstherrliches Auftreten und die
Gewohnheit, mit seinen Beziehungen zu prahlen, verärgerte er Hafenarbeiter und
Kapitäne. Als er Pirat im Indischen Ozean wurde, täuschte er sich selbst über
seine Motive und sein Tun, und zweifellos war die bissige Bemerkung zutreffend,
die ein britischer Parlamentarier während des Prozesses machte: »Ich hielt ihn
nur für einen Schurken. Jetzt weiß ich, daß er auch noch ein Dummkopf ist.«
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David Cordingly, Unter Schwarzer Flagge. München 2001 (dtv 30817, zuerst
1995)
Mißverständnis (4)
This is excerpted from a sketch of Michelangelo's Last
Judgement made by Gustave J. Witkowski during one of his journeys
in Italy. The original fresco shows (near the right border) a daemon
trying to pull a man down by grabbing the fabric he is wearing, but because
of the ambiguity of this drawing, some have seen
a fisting act and have erroneously
titled it The Punishment of Sodomy.
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Wikipedia
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