ethode,
die Früchte des Kampfes zu ernten »Mit Geschlechtsnamen heiße
ich Blume und mit Rufnamen Mond«, sagte der Unsterbliche.
»Zuerst habe ich mich fünfzehnhundert Jahre lang auf dem Südend-Berg in den
Disziplinen geübt. Seitdem ich aber ein Unsterblicher geworden bin, nenne ich
mich nur noch Bu-hua Dschën-jen, der ›ins Universale hineinverwandelte Wahrhaft-Mensch‹.
Selbst wenn ich mich von einer Frau angezogen fühle und das Lustverlangen in
mir wach wird, kommt es bei mir niemals zum Samenerguß. Zudem verstehe ich mich
auf die Kunst, die weiblichen Sekrete zu absorbieren und meinem Lebensodem zuzuführen.
Daher vermag ich auch beim Geschlechtsverkehr alle Wonnen der Liebe auszukosten,
ohne deshalb später Reue empfinden zu müssen. Ich bin imstande, mein männliches
Yang durch das weibliche Yin zu ergänzen. Dadurch gebiete ich dem Alter Einhalt
und bewahre mir durch die Erneuerung meines Körpers ewige
Jugend. Man nennt dies ›die Methode des einfachen Mädchens, die Früchte
des Kampfes zu ernten‹, und diese Kunst, mein Duftlieb, will ich dich jetzt
lehren.« - Dschu-Lin Yä-schi. Ein historisch-erotischer Roman aus
der Ming-Zeit, mit erstaunlichen taoistischen Liebespraktiken. Hg. und Übs.
F.K. Engler. Zürich 1971
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