enschenfleisch
Das größte und höchste Glück bringt nach meiner Beobachtung der Genuß
von Menschenfleisch, wenn es nur nicht das eines Bekannten oder Familienangehörigen
ist; denn wer vom Fleisch eines Angehörigen gegessen hat, wird diesen begraben,
und er selbst wird nur mit geringen Bissen sein Leben fristen. Denn es ist
ganz natürlich, daß man nur unter dem Zwang großer Entbehrung, wie es in Kriegszeiten
und Hungersnöten der Fall ist, zu solcher Nahrung greift. Am allerschlimmsten
aber wäre es, das Fleisch seines eigenen Sohnes zu verzehren; es prophezeit
jähen Tod, ausgenommen, man träumt, von denjenigen Körperteilen des Sohnes zu
essen, durch welche dieser sich seinen Lebensunterhalt verdient; z.B. wenn er
ein Läufer ist, von den Füßen, wenn er ein Handwerker ist, von den Händen, oder
wenn er ein Ringkämpfer ist, von den Schultern. In diesem Fall beschert das
Traumerlebnis dem Sohn Reichtum, dem Vater
Nutzen von seinem Sohn. Vorteilhaft ist es, das Fleisch aller anderen Menschen
zu essen; denn irgendwie leben die einen von der Substanz der anderen,
wenn sie sich wechselseitig nützen. Immer ist es besser, das Fleisch von Männern
als das von Frauen zu essen, desgleichen das von Kindern als das von alten Leuten.
- (
art
)
Menschenfleisch
(2) schmeckt nicht wie Huhn,
sondern wie Schwein. - Armin Meiwes, nach der
taz
Menschenfleisch (3)
Menschenfleisch (4)
Menschenfleisch
(5) Das Gesetz der Dschungel, das nichts ohne guten Grund
vorschreibt, verbietet den Tieren, Menschen anzugreifen, mit der einzigen Ausnahme,
wenn ein Tier seine Jungen das Jagen und Töten lehrt. Das aber darf nur abseits
geschehen, niemals in den Jagdgründen des eigenen Rudels oder Stammes.
Der wahre Grund dafür ist, daß früher oder später, wenn ein Mensch getötet ist,
die Bleichgesichter anrücken auf Elefanten, mit Büchsen bewaffnet, begleitet
von Hunderten von braunen Dienern, mit Gongs, Raketen und Fackeln. Dann haben
alle in der Dschungel zu leiden. Die Tiere aber geben als Grund an, daß der
Mensch das schwächlichste und wehrloseste aller Geschöpfe ist, daher sei es
unsportlich, ihn anzugreifen. Sie sagen ferner - und das ist die Wahrheit -,
vom Menschenfleisch würden sie räudig und verlören die Zähne. - Rudyard
Kipling, Das Dschungelbuch, nach
(ki)
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