eeräsche »Sie  ziehen  tagelang  eine  männliche Meeräsche vom Atlantik an einer Angelschnur, die durch Mund und Kiemen führt, hinter sich her«, erklärte der Mann, »und die Bank der Weibchen folgt blindlings, denn die Meeräsche ist dumm und geil

»Die Natur macht sich über die Äschen lustig«, sagte Vectius, »denn sie vergraben den Kopf bis zu den Bauchflossen und meinen, sie seien in Sicherheit.« »Sind Sie Fischer?« verwunderte sich der Fischer.

Vectius sah aufs Meer. Die Boote waren alle in Sicht, doch ungeordnet und ohne daß sie zu versuchen schienen, sich halbmondförmig zu gruppieren oder Netze durch die Bucht zu ziehen.

Und weißer als ihre Segel sprudelten vor ihnen die Wogenkämme. Denn eine Vorhut von Delphinen, die an der Wasseroberfläche sichtbar wurden, trieb die Chelobank mit der Disziplin einer Meute vor sich her. »Die Äsche flieht vor den Delphinen, während sie mit Leichtigkeit über ein Schiff spränge«, belehrte der Fischer. Und  eine  große  Schar  Männer  und Frauen, die den Strand und die Ufer des schmalen Teicheinganges besetzt hatten, erbeuteten mit Dreizacken und Handnetzen die ganze im seichten Wasser gestrandete Bank, ohne daß die Delphine in ihrer wogenden Ausgelassenheit beunruhigt die Flucht ergriffen hätten. »Sie warten heute auf ihr Jägerrecht an Fischen«, sagte der Fischer, »und werden die ganze Nacht und auch morgen noch bleiben, bis sie ihren gewohnten Lohn, in Wein getränktes Brot, erhalten haben.« Dann kam er wieder auf seine neuen, triefenden Körbe zurück und fuhr fort: »All das schmeckt ausgezeichnet, denn sie können sich wegen ihres spitzwinkligen Maules nur von Weichtieren ernähren, und ihr filterförmiger Rachen läßt lediglich zarte Substanzen in den Magen gelangen.«

»Du könntest hinzufügen, Freund, daß die Verdauung in diesem Magen unendlich fein ist, denn er mündet in einen Kaumagen wie bei den Vögeln.« »Kaufen Sie jetzt endlich, oder bist du Fischer?« murrte der Mann mit den Äschen.

»Ich fische, ja, aber anders als du, unabhängig von Meereshunden, und dort, wo's mehr als Fisch gibt. Ich entziehe in Rom, in den Gründen der Ehebrecher«, sagte der Arzt und rückte seinen Thessalierhut zurecht, »die Äschen der gesetzlichen Todesstrafe.«  - (mes)

 

Fisch

 

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