Medizinfrau  »Ich glaube, daß sie dir helfen wird, wenn du ihr hilfst, auf welche Art du das tun kannst, weiß ich nicht, weil Medizinmänner zwar oft ohne Bezahlung arbeiten, so wie ich es tue, Macumazahn, Medizinfrauen das jedoch niemals tun. Was ihren Namen angeht, so wird sie unter unseresgleichen die ›Königin‹ genannt, weil sie die beste von allen ist, und die schönste aller Frauen. Was das andere betrifft, so kann ich dir nichts sagen, außer, daß sie seit jeher gewesen ist und, wie ich vermute, in dieser oder jener Gestalt immer sein wird, solange die Welt besteht, da sie das Geheimnis des ewigen Lebens entdeckt hat.«

»Du meinst damit, daß sie unsterblich ist, Zikali?« sagte ich mit einem Lächeln.

»Das habe ich nicht gesagt, Macumazahn, weil mein kleiner Verstand den Gedanken an Unsterblichkeit nicht formen kann. Aber als ich ein Kind war, was lange, lange zurückliegt, hatte sie schon so lange gelebt, daß sie kaum den Unterschied zwischen damals und heute erkennen konnte, und schon zu jener Zeit bewahrte sie in ihrem Busen alle Weisheit, die jemals gesammelt worden war. Ich weiß das, weil wir uns zwar nie begegnet sind, jedoch von Zeit zu Zeit im Schlaf miteinander sprechen, denn so kommt sie über die Einsamkeit hinweg, und ich glaube, obwohl dies nicht mehr als ein Traum gewesen sein mag, daß sie mir in der letzten Nacht sagte, ich solle dich zu ihr schicken, um Antworten auf gewisse Fragen zu finden, die du mir heute stellen würdest.«    - Henry Rider Haggard, Sie und Allan. München 1985 (zuerst ca. 1910)

 

 

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