athematiklehrerin
Ich war sehr ungesellig und gab im allgemeinen Zeichen eines regelrechten
Schulekels von mir. Als mein Lehrer hätte ich. vor allem bemerkt, daß ich, obschon
weder streitsüchtig noch angriffslustig, sondern eher körperlich
feige, unangenehm, unaufmerksam und ein knabenhafter Unruhestifter war. Wenn
ich mir von der Mathematiklehrerin hätte helfen lassen, hätte ich noch hinzufügen
können, meine Fähigkeit, logisch zu denken, lasse auf eine natürliche Veranlagung
zur Blödheit schließen. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Mathematiklehrerin,
die mir gegenüber eine leichte, wohlerzogene Abscheu an den Tag legte, welche
ich übrigens im großen und ganzen teile. Diese Frau pflegte mir, ohne mich dabei
anzusehen, auf eine gelassene und bescheidene Art zu sagen: »Du hast doch nichts
verstanden, oder?« -
Manganelli furioso. Handbuch für unnütze Leidenschaften. Berlin 1985
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