Materialismus   «Dieser Kirchhof ist ein wenig meine Wohnung», schwärmte Paul Pott, «ich liebe es, den genauen Punkt des Universums zu kennen, wo mein Körper sich in Elektronen auflösen wird, wo ich mich in Gras, in Insekten, in Stein verwandeln werde. Ich liebe dieses verschwenderische, chemische Laboratorium, das so exakt, so unerbittlich wissenschaftlich ist und dem die Menschen einen so antiwissenschaftlichen Namen geben wie <Gottes-acker>. Denke», fügte er hinzu, «welch kompliziertes Laboratorium notwendig wäre, um gleichzeitig aus der Luft, aus der Erde und aus dem Wasser Kohle, Wasserstoff, Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Kalk und Pottasche zu extrahieren und sie in etwas organisches Eßbares und Anpassungsfähiges zu verwandeln. Wenn ich dagegen ein Samenkorn ausstreue, so erhalte ich eine Frucht. Es sind also Dutzende von riesigen chemischen Laboratorien in einem Körnchen vereinigt, das so winzig ist wie ein Stecknadelkopf.»   - Pitigrilli, Ein Mensch jagt nach Liebe. Reinbek bei Hamburg  1987 (zuerst  1929)
 
 

Philosophie Materie

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme