astmädchen
Interessant
für unsere Frage der willkürlichen Formung des Schönheitsideals
ist die Mästung der Frauen, deren geradezu klassisches Land die Landschaft
Karagwe am Westufer des Viktoriasees in dem uns geraubten Deutsch-Ostafrika
ist. Diese Frauenmästung wird ganz systematisch mit Milch durchgeführt
und so weit getrieben, daß diese Wesen schließlich, wie Emin Pascha
berichtet, nicht mehr gehen können und zum Tragen zu schwer sind. (W.
Liepmann, Psychologie der Frau.)
. . Tunesierinnen gelten in den Augen ihrer männlichen Stammesgenossen
nur dann als schön und begehrenswert, wenn sie eine üppige überquellende
Körperfülle aufweisen. Verlobt sich nun ein junger Tunesier, so bringt
er der Braut ein goldenes oder silbernes Armband mit, dessen Umfang der Körperfülle,
die er wünscht, entspricht. Man streift den Reif über den Arm der
Erwählten, und die Hochzeit findet statt, wenn der Arm das Armband restlos
ausfüllt. Mutter und Großmutter lassen es sich zwar angelegen sein,
die jungen Mädchen zu einer das Dickwerden begünstigenden Lebensführung
anzuhalten; da aber der Verlobungsreif für gewöhnlich recht große
Dimensionen zeigt, erweist sich eine besondere Mastkur als notwendig. (Wangen
und Scheuer, Das üppige Weib.)
...Den größten Teil des Tages verbrachten
die jungen Türkinnen bei der Schönheitspflege und im absoluten Müßiggang,
durch welchen ihre Körperformen jene üppigen Rundungen erhielten;
sie setzten sich obendrein noch richtigen Mastkuren aus und aßen den ganzen
Tag Süßigkeiten und fette kleine Mehlkuchen, um möglichst viel
Fett anzusetzen. (Ormonde, Geheimnis Frau.)
...Schon von früher Jugend an werden die
Mädchen auf den Kanarischen Inseln einer richtigen Mästung mit Mehlbrei
oder geronnener Milch unterworfen. Diese Prozedur wird so lange fortgesetzt,
bis den jungen Mädchen an verschiedenen Körperstellen die Haut aufplatzt.
(Ohne Quellenangabe archiviert.)
Bei den Arabern gelten in Wort und Schrift (A. Stoll, Das Geschlechtsleben
in der Völkerpsychologie) die fettsteißigen Frauen als besonders
schön, und diese Eigenschaft hängt ja mit dem Leben, das aus Erotik
und Nichtstun besteht, zusammen.
... Die Eingeborenen Guineas finden nach Humboldt fette Frauen mit zurückstehenden
Stirnen schön, die Kirgisen schätzen den Wert der Frau nach ihrer
Fettmenge.
. . Mit einem überaus seltenen Fall hatte sich im vorigen Frühjahr
ein Richter im Wiener Strafbezirksgericht zu befassen. Der aus dem Vorderen
Orient stammende Ledun E. hatte seine Gattin in einem Gitterbett nahezu drei
Monate lang gemästet. Um sich dem Vorhaben ganz widmen zu können,
erbat Ledun einen sechswöchigen Urlaub. Er ging einkaufen, verrichtete
alle häuslichen Arbeiten, pflegte das Kind und befaßte sich vor allem
mit dem Kochen. Neben echt orientalischen Honig- und Mandelkuchen erhielt Maryja
auch Powidltatschkerln, fette Mohnnudeln und den echten Wiener Kaiserschmarrn.
Schon nach zehn Tagen hatte die junge Frau eine Gewichtszunahme von drei Kilo
zu verzeichnen. Da Maryja trotz strenger Anweisung öfters das Ehebett verließ,
mußte sie in das Gitterbett des Söhnchens übersiedeln. Wenn
Ledun die Wohnung verließ, befestigte er an dem Gitter ein kleines Vorhängeschloß.
Eine Nachbarin enthüllte den Vorgang, als Leduns kleiner Sohn ihr ahnungslos
Einlaß gewährte. Zu dieser Zeit wog Maryja bereits 89 Kilogramm.
Breit und wohlgerundet, so daß sie fast das Kinderbett sprengte, saß
sie im Bett und verzehrte einen Teller Himbeerreis. Polizeibeamte holten am
Nachmittag den Orientalen ab, als er eben mit hoher Kochmütze am Kopf die
üppigen Zutaten zur Herstellung von Salzburger Nockerln mischte. Nach der
Einvernahme seiner in Decken gewickelten Gattin (kein Kleid paßte ihr
mehr) wurde das Verfahren eingestellt, weil Maryja immer wieder beteuerte, sie
wäre jetzt, nachdem sie ihres Mannes größten Wunsch erfüllt
habe, glücklicher als je zuvor. (Kronen-Zeitung.)
Sekundäre Geschlechtsmerkmale des Weibes: die Entwicklung des Fettpolsters
ist mächtiger und steht im Verhältnis zur Muskulatur in einer höheren
Proportion:
Muskulatur : Fett = 41.8 :18.2
35.8 : 28.2
Die besondere Betonung der sekundären Geschlechtsmerkmale wird als schön
empfunden. (Liepmann/Bischoff.)
Man verlängere die Fahrt in Gedanken bis zur nahe gelegenen Gemeinde
Willendorf und huldige dort der 10 cm hohen und bis zu 4 cm dicken Kalksteinvenus
des Aurignacien, die also einem Weib von 70 cm Durchmesser oder (U = 2 л r) 2 Meter 20 Umfang entspricht.
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(oko)