aße, menschliche  Der Trickster der Winnebago-Indianer, Wakdjunka, erwacht und vermißt seine Decke — dann sieht er sie auf der Spitze seines riesenhaften, eregierten Gliedes in der Luft schweben. Er reckt seinen Penis über einen See, um ein badendes Mädchen zu schwängern, stattdessen treibt eine alte Frau eine Ahle in sein Fortpflanzungsorgan. Die ganze Darstellung schwelgt in sexuellen Bildern, aber es handelt sich um eine völlig desorganisierte, noch keinem sozialen Zweck dienende Sexualität. Er muß sich sogar von einem Backenhörnchen darüber belehren lassen, wo Penis und Hoden an seinem Körper ihren Platz haben sollten! Dann beißt das Backenhörnchen solange immer wieder ein Stück von seinem riesigen Penis ab, bis die weggebissenen Teile überall im Umkreis verstreut liegen und sein Glied auf menschliche Maße zurechtgestutzt ist.

Auf einer rein skatologischen Ebene läßt er seinem Rektum einen Wind entstreichen, der die Umstehenden bis ans Ende der Welt katapultiert, dann steigt er auf einen Baum und scheidet eine solche Menge Kot aus, daß dieser sich auf der Erde zu Bergen türmt und er sich durch seine eigenen Exkremente quälen muß, bis er endlich Wasser zum Waschen findet. - Nach: Nikolai Tolstoy, Auf der Suche nach Merlin. München 1992 (zuerst 1985)

Maße, menschliche  (2)   Der Umfang des Menschen unter den Achseln beträgt die Hälfte seiner Länge, deren Mitte sich unten am Schambeine befindet: von da aufwärts bis zur Mitte der Brust zwischen beiden Brustwarzen, und von der Mitte der Brust bis zum obersten Scheitel macht es je den vierten Teil der Länge aus; ebenso vom Schambeine abwärts bis unter die Knie und von da bis zu den Fußsohlen ist es wiederum je der vierte Teil. Die Breite von der äußersten Spitze des einen Schulterblattes bis zu der des andern beträgt wieder den vierten Teil der Länge, ebenso die Entfernung vom Ellenbogen bis zur Spitze des Mittelfingers, welches Maß daher eine Elle genannt wird. Es beträgt somit die Länge eines Menschen vier solcher Ellen, seine Breite über die Schultern aber eine Elle und oberhalb der Hüften einen Fuß. Die Elle wird nämlich zu sechs Palmen (Querhand), der Fuß aber zu vier Palmen, und die Palme zu vier Querfingern (Zoll) berechnet. Die ganze Länge des Menschen würde daher vierundzwanzig Palmen oder sechs Fuß oder sechsundneunzig Zoll betragen. Vom Schambeine bis zum Brustbeine beträgt es ein Sechstel der ganzen Länge, vom Ausgang der Brust aber bis zum obersten Teile der Stirne, da wo der Haarwuchs beginnt, ein Siebentel; der Fuß eines starken und gedrungenen Körpers beträgt den sechsten, der eines schlanken und hochgewachsenen den siebenten Teil der Länge. Nach Varros und Gellius' Meinung kann der menschliche Körper eine Höhe von sieben Fuß nicht übersteigen. Der Durchmesser der Weichen, der Raum zwischen der Handwurzel und dem Ellenbogengelenk, die Entfernung von der Brust aus zwischen beiden Brustwarzen aufwärts bis zu den Lippen und abwärts bis zum Nabel, der Raum zwischen beiden Knochenenden, welche am obersten Teile der Brust die Kehle umgeben, die Entfernung von der Ferse bis zum Beginn der Wade und von da bis zum Kniegelenk, dies sind lauter gleiche Maße und betragen den siebenten Teil der ganzen Länge. Der Kopf des Menschen von der Spitze des Kinns bis zum obersten Scheitel beträgt den achten Teil; ebensogroß ist der Raum zwischen den Ellenbogen und dem Ende der Schultern; bei einem schlank gewachsenen Menschen beträgt auch der Durchmesser der Taille nicht weniger. Ein Kreis, der am Kopfe oben über die Stirne und ganz unten über das Hinterhaupt gezogen wird, beträgt den fünften Teil der ganzen Länge; ebensoviel die Breite der Brust. Auf einen starken, gedrungenen Menschen gehen neun, auf einen hochgewachsenen aber zehn Gesichtslängen: 1) das Gesicht, von der obersten Stirne bis zur Kinnspitze; 2) vom Kehlkopfe bis zum Brustknorpel; 3) von diesem bis zum Nabel; 4) vom Nabel bis zum Schambeine; 5 und 6) von diesem bis zur Kniekehle; 7 und 8) von dieser bis zum Knöchel. Dies sind acht Gesichtslängen. Nun macht der Bogen von der obersten Stirn bis zur Spitze des Scheitels, sowie der Raum vom Kinn bis zur Kehle und der vom Knöchel bis zur Sohle zusammen ebenfalls eine Gesichtslänge aus und dies wäre somit die neunte. Die Breite der Brust beträgt zwei Gesichtslängen; beide Arme haben sieben. Am proportioniertesten ist jedoch der Körper, der zehn Gesichtslängen mißt. Bei diesem ist dann die Einteilung folgende: 1) vom obersten Scheitel bis zum untersten Teile der Nase; 2) von da bis zum obersten Teile der Brust; 3) von da bis zur Herzgrube; 4) von dieser bis zum Nabel; 5) vom Nabel bis unten an das Schambein, wo gerade die Hälfte der menschlichen Körperhöhe sich schließt; von dort aus bis zur Fußsohle sind es noch weitere fünf Gesichtslängen, die mit den ersteren zehn ausmachen. Dies sind also die Maßverhältnisse eines ganz ebenmäßig gebauten Körpers. Bei einem solchen ist die Gesichtslänge von der Kinnspitze bis zur obersten Stirne oder bis dahin, wo der Haarwuchs beginnt, der elfte Teil der ganzen Höhe. Von der Handwurzel bis zur Spitze des Mittelfingers ist es gleichfalls ein solcher Teil; ebenso von einer Brustwarze bis zur andern, und von jeder Brustwarze bis zum untersten Teile der Kehle, wodurch ein gleichseitiges Dreieck gebildet wird. Die Breite der unteren Stirne von einem Ohr bis zum andern beträgt wiederum einen Teil; die Breite der ganzen Brust oben von einem Achselgelenk bis zum andern beträgt zwei solcher Teile, der Umfang des Kopfes von der Nasenwurzel aufwärts über die Stirne bis unter das Hinterhaupt, wo der Haarwuchs aufhört, auch deren zwei; von den Schultern auswärts bis zum Handgelenke und einwärts bis zu den Wurzeln der Finger deren drei; der Umfang des Kopfes mitten über die Stirne gleichfalls deren drei. Der Umfang der Weichen beträgt bei einem starken Menschen vier solcher Teile, bei einem schmächtigeren drei und einen halben, oder gerade so viel als vom obersten Teile der Brust bis zum Schambein; der Umfang der Brust unter den Achseln hindurch über den Rücken deren fünf, oder die Hälfte der ganzen Körperlänge. Vom obersten Scheitel bis zum Kehlkopfe sind es zwei Dreizehnteile der ganzen Höhe; wenn man die Arme gerade am Kopfe emporhebt, so kommt zum Scheitel noch eine Elle hinzu. Nun wollen wir auch noch die übrigen unter sich gleichen Maße betrachten. Die Entfernung vom Kinn bis zum obersten Teile der Brust ist gleich dem Durchmesser des Halses; der Abstand vom obern Teile der Brust bis zum Nabel gleich dem Umfang des Halses; die Entfernung vom Kinn bis zum obersten Scheitel kommt der Breite der Taille gleich; die Entfernung von den Augenbrauen bis zur Nasenspitze gleicht dem Abstände des Kinns vom Halse; die Entfernung von den Nasenlöchern bis zum Kinn ist gleich der Länge des Halses bis zum untersten Schlunde. Die Höhlung der Augen von den Augenbrauen bis zu dem inneren Augenwinkel, die Hervorragung der Nasenspitze und der Raum vom untersten Teile der Nase bis zum äußersten Rande der Oberlippe sind ebenfalls unter sich gleich.

Von der Spitze des Zeigfingers bis zu seinem untersten Gelenk und von da bis zur rechten Seite des Handgelenkes, von der Spitze des Mittelfingers bis zu seinem untersten Gelenk und von hier bis zur Restricta (drei Linien in der Hand nach dem Pulse zu) sind es lauter gleiche Entfernungen. Das größere Gelenke des Zeigfingers kommt der Höhe der Stirne gleich, die übrigen zwei bis zur Fingerspitze haben die Länge der Nase, nämlich von den Augenbrauen bis zur Nasenspitze. Das erste und größere Gelenk des Mittelfingers füllt den Raum von der Nase bis zur Spitze des Kinns aus; das zweite Gelenk des Mittelfingers ist gerade so groß wie die Entfernung von der Kinnspitze bis zum Rande der Unterlippe; das dritte Gelenk gleich der Entfernung des untersten Teils der Nase von dem Munde. Die ganze Hand hat die Länge des Gesichtes. Das größere Daumengelenk kommt der Öffnung des Mundes gleich, sowie dem Räume von der Kinnspitze bis zum Rande der Unterlippe, das kleinere aber der Entfernung vom Rande der Unterlippe bis hart unter die Nase. Die Länge der Nägel beträgt gerade die Hälfte der Länge der äußersten Fingergelenke. Von den Augenbrauen bis zu den äußeren Augenwinkeln ist es die gleiche Entfernung wie von diesen Augenwinkeln bis zur vordem Seite der Ohren. Die Höhe der Stirne, die Länge der Nase, die Breite des Mundes über die Oberlippe sind einander gleich, ebenso die Breite der Handfläche und der Fußsohle. Die Höhe von der Fersenspitze bis zum obersten Riste ist gleich der Länge vom Riste bis zum äußersten Nagel. Die Entfernung von der obersten Stirne bis zur Nasenwurzel, von dieser bis zum Ende der Nase und von da bis zur Kinnspitze ergibt ebenfalls gleiche Maße. Die miteinander verbundenen Augenbrauen sind gleich dem Kreise der Augenhöhlen, und ebenso gleichen die Halbkreise der Ohren dem geöffneten Munde. Diese drei Kreise sind wieder unter sich gleich. Die Breite der Nase ist gleich der Länge des Auges, so daß den Raum zwischen den beiden äußern Augenwinkeln zu zwei Teilen die Augen einnehmen, während der dritte mittlere Teil auf die Nase kommt. Die Mitte zwischen dem obersten Scheitel und den Knien bildet der Nabel; die Mitte zwischen dem obersten Teil der Brust und dem untersten der Nase der Kehlkopf; zwischen dem obersten Scheitel und der Kinnspitze nehmen die Augen die Mitte ein; zwischen den Augen und der Kinnspitze der unterste Teil der Nase; zwischen dem untersten Teil der Nase und der Kinnspitze der Rand der Unterlippe. Der Abstand der Oberlippe von der Nase beträgt den dritten Teil der gedachten Entfernung. Alle diese Maße hängen überdies durch mannigfache Verhältnisse und harmonische Übereinstimmung genau unter sich zusammen, wie denn z.B. der Umfang des Daumens sich zum Umfang des Arms, am Handgelenk über dem Puls gemessen, verhält wie 1:2/1 oder wie 2 zu 5; zum Umfang des Oberarms nahe am Achselgelenk wie 113; der Umfang des Schienbeins zu dem des Arms wie 1½:1 oder wie 3:2; das gleiche Verhältnis wie zwischen dem Schienbeine und dem Arme findet sich zwischen dem Halse und dem Schienbeine. Der Umfang des Oberschenkels zu dem des Armes verhält sich wie 3:1, das Verhältnis des ganzen Körpers zum Rumpfe ist 1 1/8; vom Rumpfe oder der Brust gegen die Beine bis zu den Fußsohlen wie 3 zu 4; vom Halse an bis zum Nabel gegen die Lenden zu oder dem Bauche bis zum Ende des Rumpfes ist das Verhältnis das doppelte; die Breite der Taille verglichen mit der des Schenkels verhält sich wie 3:2; der Durchmesser des Kopfes zu dem des Halses wie 3:1; ebenso der des Kopfes zu dem des Knies. Die Breite der Stirne zwischen den vordem Schläfen verhält sich zu ihrer Höhe wie 4:1.

Dieses sind nun die verschiedenen Maße der Glieder des menschlichen Körpers nach Länge, Breite, Höhe und Umfang, wodurch sie sowohl unter sich als auch mit dem Himmlischen übereinstimmen.  - (nett)

Maße, menschliche  (3) Der Körper des Menschen ist so geformt, dass das Gesicht vom Kinn bis zum oberen Ende der Stirn und dem unteren Rand des Haarschopfes 1/10 beträgt, die Handfläche von der Handwurzel bis zur Spitze des Fingers ebenso viel, der Kopf vom Kinn bis zum höchsten Punkt des Scheitels 1/8  Vom unteren Teil des Kinns aber bis zu den Nasenlöchern ist der dritte Teil der Länge des Gesichts selbst, ebenso viel die Nase von den Nasenlöchern bis zur Mitte der Linie der Augenbrauen. Von dieser Linie bis zum Haaransatz wird die Stirn gebildet, ebenfalls 1/3.  - Vitruv

Maße, menschliche  (4)  4 Finger sollen einen Palm (Handbreite) ergeben, 4 Palm einen Fuß, 6 Palm eine Elle, 4 Ellen die Gesamtgröße eines Menschen, dieselben 4 Ellen ein Klafter (d.h. eine Armspanne). Das Idealbild der menschlichen Schönheit ist daher kein absolutes, sondern besteht aus der Beziehung einzelner Teile zueinander. - Leonardo da Vinci
 
Maß
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