Marke  Die psychologische Restrukturierung des Verbrauchers vollzieht sich durch einen Markennamen (etwa Philips, Unilever, General Motors), der eine Vielheit und Vielfalt von Objekten samt ihren diffusen Bedeutungen zusammenfaßt. Ein synthetisch geprägter Begriff vermittelt eine künstlich geschaffene Affektivität; darin liegt das Wunder der »psychologischen« Etikette. Das ist schließlich die einzige Art der Sprache, in der der Gegenstand mit uns spricht, die einzige, die er hervorgebracht hat. Doch diese Aufstellung von Grundwörtern, die sich auf den Wänden niederschlagen und in unser Bewußtsein eindringen, sind rein asyntaktisch. Die verschiedenen Markenzeichen stehen nebeneinander, folgen aufeinander, lassen sich austauschen, haben weder Artikulation noch Konjugation - sind wie ausgerissene Seiten eines Wörterbuches. Jede lebt nur dank der ununterbrochenen Wiederholung ihres Bildes. Diese Sprache ist die ärmste, die es gibt: Sie deutet vieles an, verrät aber wenig vom Inhalt. Sie ist eine Zeichensprache, und die Treue zu einer Marke versteht sich nur als bedingter Reflex eines durch die Marke ausgelösten Gefühls.    - (baud)
 

Werbung

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 

Unterbegriffe

VB

 

Synonyme