Allerdings spricht er oft mit einigem Bedauern vom Orient und wünscht beständig,
dorthin zurückzukehren. Daß man ihm das Diplom eines Oberfoltermeisters der
Welt versagt hat, hat ihn in tiefe Schwermut gestürzt. Stellen Sie sich nur
die Träume eines Torquemada oder eines Arbuez, der Herzöge von Alba oder von
York vor! Seine Monomanie verschlimmert sich von Tag zu Tag. Und so ist er jedes
Mal, wenn eine Hinrichtung bevorsteht, durch geheime Emissäre davon unterrichtet
— noch vor den Herren des Fallbeils selbst! Er eilt, er fliegt, er rast an den
Ort, sein Platz ist reserviert am Fuße des Gerüsts. In diesem Augenblick, da
ich zu Ihnen spreche, ist er dort. Er könnte nicht ruhig schlafen, hätte er
nicht den letzten Blick des Verurteilten aufgefangen. Da haben Sie, meine Herrschaften,
den Gentleman, in dessen Gesellschaft Sie das Glück hatten, die Nacht zu verbringen.
Ich möchte hinzufügen, daß er, von seiner Verwirrung abgesehen, in seinem gesellschaftlichen
Umgang ein wirklich tadelloser Mann von Welt ist, der mitreißendste, heiterste
Unterhalter.» - Villiers
de L'Isle-Adam, Der Tischgast der letzten Feste. In: V. I.-A., Der Tischgast der
letzten Feste.
Stuttgart 1983.
Die Bibliothek von Babel Bd. 27, Hg. Jorge Luis Borges
* Ah, mein Herr, dazu waren Sie doch nicht verpflichtet!"
- (
kjw
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