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halbgroßer Er setzt sich zusammen aus einem großen Faulpelz,
einem verdrießlichen Streber und einem erlauchten Unglückswurm; denn er hat
in seinem Leben kaum mehr als halbe Gedanken gehabt. Die Sonne der Faulheit,
die beständig in ihm glänzt, bewirkt, daß diese Hälfte von Geisteskraft, die
der Himmel ihm geschenkt hat, sich in Dunst verflüchtigt
und verzehrt wird. Von all den halbgroßen Männern, die ich in diesem schrecklichen
Pariser Leben gekannt habe, war Samuel, mehr als jeder andere, der Mann der
verpfuschten schönen Werke; - eine kränkliche und phantastische Erscheinung,
deren Poesie viel mehr in seiner Person als in seinen Werken glänzt. Gegen ein
Uhr nachts, zwischen dem hellflackernden Schein eines Kaminfeuers und dem Tiktak
einer Uhr ist er mir immer wie der Gott des Unvermögens vorgekommen. - Charles
Baudelaire, Die Tänzerin
Fanfarlo. In: C. B., Die Tänzerin Fanfarlo und Der Spleen von Paris. Zürich
1977 (detebe 20387)
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