Mann, bedrohlicher

Von allen Männern, die dich je bedrohten,
Bin ich der Geilste. Sieh mich zitternd an.
Ich zerre deine Brüste Spann für Spann
Und werde sie auf deinem Rücken knoten. -

Auch deine Füße knüpfe ich daran
Und binde deine weißen kleinen Pfoten,
Und wenn dein Leib du röchelnd mir geboten
Bewunderst du in mir den starken Mann.

Und wenn du schreist, dann schlitz ich deinen runden
Und weichen Leib mir auf mit kaltem Streiche.
Dann saugen sich die Lippen deiner Wunden

Um meinen Schwanz, daß ich vor Lust erbleiche.
Jedoch mein Glück, es reift nicht aus zu Stunden:
Du riechst schon sehr, mein Opfertier, nach Leiche.


- Friedrich Schlegel, nach: Dein Leib ist mein Gedicht. Deutsche erotische Lyrik aus fünf Jahrhunderten. Hg. Heinz Ludwig Arnold. Frankfurt / M. Berlin Wien 1973

Mann, gefährlicher Bedrohlich


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