anifest,
antikubistisches Die Kubisten wollen DADA mit Schnee bedecken: da
wundert Ihr Euch, aber es ist so, sie wollen den Schnee aus ihrer Pfeife schütten,
um DADA zu verdecken.
Bist Du Dir sicher?
Vollkommen, groteske Münder
enthüllen die Tatsachen.
Sie meinen, DADA könne sie daran hindern, diesen
widerwärtigen Handel zu betreiben - Kunst sehr teuer zu verkaufen.
Kunst
ist teurer als Wurst, teurer als Frauen, teurer als alles.
Die Kunst ist
sichtbar wie Gott! (siehe Saint-Sulpice).
Die Kunst ist ein Pharmazeutikum
für Schwachköpfe.
Die Tische bewegen sich durch den Geist: Gemälde und andere
Kunstwerke sind wie die Tische Geldschränke, der Geist steckt in ihnen und wird
immer genialer je nach den Preisen in den Auktionslokalen.
Komödie, Komödie,
Komödie, Komödie, meine lieben Freunde.
Die Kaufleute mögen die Malerei nicht,
sie kennen das Geheimnis des Geistes ...
Kauft die Reproduktionen von Autographen.
Seid
doch keine Snobs, Ihr werdet nicht weniger intelligent sein, nur weil Euer Nachbar
einen Gegenstand besitzt, der dem Euren ähnelt.
Keine Fliegenscheiße mehr
an den Wänden.
Es wird selbstverständlich trotzdem welche geben, aber etwas
weniger.
Sicher wird DADA immer verhaßter, da sein Passagierschein es ihm
ermöglicht, »Viens Poupoule« singend die Prozessionen zu schneiden - was für
eine Gotteslästerung!!!
Der Kubismus stellt die Ideenknappheit dar.
Sie
haben die Gemälde der Primitiven kubiert, die Negerskulpturen kubiert, die Geigen
kubiert, die Gitarren kubiert, die Illustrierten kubiert, die Scheiße und die
Mädchenprofile kubiert, jetzt muß das Geld kubiert werden!!!
DADA seinerseits
will nichts, nichts, nichts, es tut etwas, damit das Publikum sagt: »Wir verstehen
nichts, nichts, nichts.«
»Die Dadaisten sind nichts, nichts, nichts, ganz
gewiß bringen sie es zu nichts, nichts, nichts.«
Francis Picabia
der nichts, nichts, nichts, nichts weiß.
- Nach: Manifeste und Proklamationen
der europäischen Avantgarde (1909-1938). Hg. Wolfgang Asholt, Walter Fähnders.
Stuttgart Weimar 1995
|
||
|
||