anager  »Bitte, Mr. Emmerich - Sie kennen vielleicht meinen Ruf«, sagte Riemenschneider bescheiden. »Ich habe ein paar wirklich große Coups gelandet. Vergleichsweise damit habe ich sehr wenig Zeit absitzen müssen. Wenn ich mein Geld gespart hätte, statt es zum Fenster hinauszuschmeißen, wär' ich jetzt ein reicher Mann, der sich nicht die geringsten Sorgen zu machen brauchte. Glauben Sie mir das. Wenn ich nicht wüßte, daß dies eine reife Frucht ist, die einem in den Schoß fallen wird, glauben Sie wirklich, ich wäre dann bereit, sofort wieder anzufangen? Ich komme gerade aus dem Gefängnis.« Er lächelte und machte erneut eine umfassende Geste. Dann nahm er ein paar Papiere aus der Innentasche seines Mantels und fuhr fort: »Ich habe hier einen Plan, der unter Brüdern - sagen wir mal - fünfzigtausend Dollar wert ist. Alles ist da, angefangen von dem beobachteten Arbeitsablauf von Pelletiers Personal, bis zu den Türschloßtypen, dem Alter und dem Zustand des Hauptsafes und der kompletten Polizeiroutine im dortigen Bezirk. Natürlich, wir müssen vielleicht noch ein paar kleine Erkundigungen einziehen - zumal der Plan einige Jahre alt ist. Aber viel ist nicht mehr nötig, Mr. Emmerich, viel nicht.«

Emmerich setzte sich, schlug die Beine übereinander, zog an seiner Zigarre und versuchte, gleichmütig dreinzusehen - den Eindruck eines klugen Geschäftsmanns zu erwecken, der sich einen ihn leicht langweilenden Vorschlag anhört.

»Worin liegen die hauptsächlichen Probleme?« fragte er.

»Im Augenblick«, sagte Riemenschneider, »wollen wir die eigentliche Aktion beiseite lassen - für die ich garantiere. Die Hauptprobleme sind in erster Linie Geld und in zweiter die richtigen Leute.«

»Machen Sie sich keine Gedanken über das Geld für die Aktion selbst«, fiel Cobby plötzlich ein. Er wandte sich an den Rechtsanwalt. »Nicht wahr, Mr. Emmerich?«

»Das wird sich weisen.«

»Dann«, sagte Riemenschneider, »müssen wir uns wegen der Anteile an der Beute einigen. Mein Freund Joe Cool schlägt folgendes vor: Ein Drittel für Sie, Mr. Emmerich, mit der Auflage, daß Sie die Kosten vorstrecken und sich für Joes Begnadigung einsetzen. Ein Drittel für Joe, das treuhänderisch aufbewahrt wird.« Der kleine Doktor lächelte und verbeugte sich leicht in Emmerichs Richtung. »Und als letztes, aber hoffentlich nicht Schlechtestes, ein Drittel für mich selber als Manager des Unternehmens.« - W. R. Burnett, Asphaltdschungel. München u.a. 1963

Manager (2)
 

Organisation Geschäftsmann

 

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