Magen, schwacher  

 Nym, Pislol und Bardolpb ab, Fluellen ihnen nach.

BURSCH So jung ich bin, habe ich diese Schwadronierer doch schon beobachtet. Ich bin Bursch bei allen dreien, aber alle drei, wenn sie mir aufwarten wollten, könnten doch nich mein Kerl sein, denn wahrhaftig, drei solche Fratzen macher zusammen keinen Kerl aus. Was Bardolph betrifft, der ist weiß von Leber und rot von Gesicht, vermöge dessen er verwegen dreinsieht, aber nicht ficht. Pistol, der hat eine wilde Zunge und einen stillen Degen, vermöge deren er Worten den Hals bricht und seine Waffen heil erhält. Nym, der hat gehört, daß Männer von wenig Worten die besten sind und deswegen schämt er sich, sein Gebet herzusagen, damii man ihn nicht für eine feige Memme halte. Aber seine wenigen schlechten Worte sind mit ebenso wenigen guter Taten gepaart, denn er schlug nie keines Menschen Kopf entzwei als seinen eignen, und das geschah gegen einer Pfosten, als er betrunken war. Sie stehlen, was ihnen vorkommt, und das nennen sie Handel und Wandel. Bardolph stahl einen Lautenkasten, trug ihn zwölf Stunden weit und verkaufte ihn für drei Kreuzer. Nym und Bardolph sind geschworne Brüder im Mausen, und in Calais stahlen sie eine Feuerschaufel; ich sah wohl an diesem Probestücke, daß die Kerle Herumstörer wären. Sie wollen mich so vertraut mit andrer Leute Taschen haben als ihre Handschuhe oder Schnupftücher, was meiner Mannheit sehr entgegen ist; wenn, ich aus der Tasche eines andern nehmen sollte, um es in meine zu stecken, das hieße geradezu Unrecht einstecken. Ich muß sie verlassen und mir einen bessern Dienst suchen; ihre Schelmerei ist meinem schwachen Magen zuwider, ich muß sie von mir geben.

 - Shakespeare, König Heinrich der Fünfte (2. Teil)

Magen, schwacher (2)  „Na schön", sagte ich, „ich muß jetzt rauftigern und den Tisch decken."

„Muß du dich wirklich schon auf die Socken machen?"

„Ja, ich habe Franzosenscheiße am ganzen Tischtuch."

„Fängst du an zu flennen, wenn ich raufkomme und dein Büro vollkotze?"

„Nein, von mir aus kotz so viel du willst."

Er suchte nach einem Lokus und wimmerte nach einer Zeitung, dem Redakteur und einem Verleger, und ich ließ ihn wimmern und seifte mich dafür gleich zweimal ab. Dann kramte ich nach den Bonbons, schoß mir *nen schnellen Seligmacher, packte die ganze Scheiße in zwei Kulturbeutel und zwitscherte tüdl tüdi, daß die Götterspeise in der Glasschale zitterte. Ich ging raus, um einen Besen zu holen, und da lag Joe, der Fettsack, und kleisterte sein Haar auf die Fußmatte. Er klebte mit den Haaren in seinen Spaghetti. Ich sah das gar nicht gern. Er sollte das Zeug gefälligst aufkratzen und verduften. Ich legte meine Hand auf seine Schütter. Er schüttelte den Kopf. „Ich kann's nicht tun", sagte er und wühlte seinen Kopf noch tiefer in die Kotze.

„Ich kann's nicht tun. Um nichts auf der Welt!"

„Joe", sagte ich und rüttelte an seiner Schulter. Er glubschte hoch. Er grunzte und stank.

„Hab ich laut gereihert?" „Ziemlich. Aber es ging noch."   - Tom Veitch, Die Mondschaukel.  Nach: Acid. Neue amerikanische Szene. Hg. Brinkmann & Rygulla. Frankfurt am Main 1981 (zuerst 1969)

Magen Schwäche

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